Das Resilient File System (ReFS) ist ein von Microsoft entwickeltes Dateisystem, das erstmals mit Windows Server 2012 eingeführt wurde und seitdem auch in den Windows Server Versionen verfügbar. Microsoft testet ReFS auch bereits bei Windows 11. Wann es aber endgültig in die Desktop Betriebssysteme Einzug hält, ist aktuell noch nicht bekannt. Allerdings ist es durchaus interessant, einen Einblick in ReFS zu bekommen.

ReFS wurde entwickelt, um die Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Verwaltbarkeit von Dateisystemen zu verbessern, insbesondere für den Einsatz in großen Unternehmen, die aufgrund von Datenwachstum und hohen Anforderungen an die Datensicherheit eine robuste Lösung benötigen.

NTFS (New Technology File System) wurde in den späten 1980er Jahren von Microsoft entwickelt. Es wurde erstmals mit dem Betriebssystem Windows NT 3.1 im Jahr 1993 eingeführt und ist seitdem in den meisten Windows-Betriebssystemen als Standarddateisystem enthalten. NTFS bietet eine verbesserte Sicherheit, größere Datei- und Partitionsgrenzen sowie erweiterte Funktionen wie Kompression und Verschlüsselung im Vergleich zum älteren FAT (File Allocation Table) Dateisystem.

ExFat ist ein Dateisystem, welches bereits seit längerer Zeit auch bereits in die Windows Desktopbetriebssysteme wie Windows 10 und Windows 11 integriert ist und derzeit als Nachfolger von NTFS gilt.

Im Folgenden werden wir die Hauptmerkmale von ReFS und die Unterschiede zu NTFS genau erläutern.

Datenintegrität und Fehlerkorrektur

ReFS verwendet eine Technologie namens „integritätsbasiertes Speichern„, die auf einem Hash-basierten Algorithmus namens SHA-256 beruht. Jedes Mal, wenn eine Datei erstellt oder geändert wird, wird ein Hash-Wert für die Daten berechnet und in einem separaten Bereich der Festplatte gespeichert. Bei späteren Zugriffen auf die Datei wird der Hash-Wert erneut berechnet und mit dem zuvor gespeicherten verglichen, um sicherzustellen, dass die Daten unverändert geblieben sind. Wenn ein Dateisystem Fehler erkannt wird, versucht ReFS, die Daten automatisch wiederherzustellen. Dies reduziert das Risiko von Datenverlust und erhöht die Zuverlässigkeit des Dateisystems erheblich.

Im Gegensatz dazu verwendet NTFS eine Technologie namens „Transactional NTFS„, die eine ähnliche Funktion hat, jedoch auf einer anderen Technologie basiert und nicht so zuverlässig ist wie die von ReFS.

Skalierbarkeit der beiden Dateisystemen

ReFS wurde speziell für große Datenmengen entwickelt und unterstützt eine maximale Dateigröße von 18 Exabyte (EB) sowie eine maximale Volumengröße von 1 Yottabyte (YB). Dies bedeutet, dass ReFS auch für Unternehmen geeignet ist, die mit riesigen Datenmengen arbeiten.

NTFS unterstützt zwar auch große Datenmengen, hat jedoch eine maximale Volumengröße von 256 Terabyte (TB) und eine maximale Dateigröße von 16 TB. Dies kann bei Unternehmen, die mit sehr großen Datenmengen arbeiten, zu Einschränkungen führen.

Geschwindigkeit von ReFS und NTFS

Geschwindigkeit von ReFS und NTFS

ReFS ist schneller als NTFS, insbesondere bei der Verwaltung großer Dateien und bei der Durchführung von Transaktionen. Dies liegt daran, dass ReFS speziell für die Verwaltung großer Datenmengen optimiert wurde und daher effizienter ist.

Kompatibilität zwischen den Dateisystemen

Ein Nachteil von ReFS ist, dass es nicht vollständig mit älteren Versionen von Windows kompatibel ist. Zum Beispiel können einige ältere Anwendungen und Tools nicht mit ReFS umgehen, was es schwierig machen kann, es in Umgebungen zu implementieren, die auf älteren Versionen von Windows basieren.

NTFS ist hingegen seit vielen Jahren der Standard für Windows-Dateisysteme und ist vollständig kompatibel mit älteren Versionen von Windows.

Welches Dateisystem bietet bessere Unterstützung für virtuelle Umgebungen

ReFS ist besonders gut geeignet für den Einsatz in virtuellen Umgebungen, da es über Funktionen verfügt, die speziell für die Unterstützung von Virtualisierungstechnologien entwickelt wurden. Eine dieser Funktionen ist „Block Cloning„, die es ermöglicht, eine virtuelle Festplatte zu klonen, ohne die tatsächlichen Daten zu kopieren. Dies kann die Speichernutzung erheblich reduzieren und die Leistung verbessern, insbesondere in Umgebungen mit vielen virtuellen Maschinen.

NTFS bietet keine vergleichbaren Funktionen für Virtualisierungsumgebungen, was es schwieriger macht, es in solchen Umgebungen effektiv zu nutzen.

Wiederherstellungsmöglichkeiten von ReFS und NTFS

ReFS verfügt über verbesserte Wiederherstellungsfunktionen im Vergleich zu NTFS. Es ermöglicht beispielsweise die Wiederherstellung von Daten von einem beschädigten Volume auf ein anderes Volume innerhalb des Dateisystems. Dies kann dazu beitragen, dass Datenverlust minimiert wird und die Wiederherstellung von Daten einfacher und schneller wird.

NTFS bietet zwar auch Wiederherstellungsfunktionen, jedoch nicht in dem Maße wie ReFS.

Anpassungsmöglichkeiten

ReFS bietet viele Anpassungsmöglichkeiten, die es Administratoren ermöglichen, das Dateisystem an die spezifischen Anforderungen ihrer Organisation anzupassen. Zum Beispiel können Administratoren die Größe der Metadaten, die von ReFS verwendet werden, anpassen, um die Leistung zu optimieren oder die Datensicherheit zu erhöhen.

NTFS bietet ebenfalls einige Anpassungsmöglichkeiten, jedoch nicht in dem Maße wie ReFS.

Ist ReFS oder NTFS besser

Fazit – Welches ist das bessere Dateisystem?

Insgesamt bietet ReFS eine Reihe von Vorteilen gegenüber NTFS, insbesondere in Bezug auf die Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit, Geschwindigkeit, Virtualisierungsfähigkeit und Wiederherstellungsfunktionen. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, wie die begrenzte Kompatibilität mit älteren Versionen von Windows und einige Einschränkungen bei der Unterstützung von älteren Anwendungen und Tools.

Insgesamt ist ReFS eine vielversprechende Technologie für Unternehmen, die eine robuste, skalierbare und zuverlässige Lösung für die Verwaltung großer Datenmengen benötigen. Allerdings sollte die Implementierung von ReFS sorgfältig geplant und durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen und Einschränkungen berücksichtigt werden und eine nahtlose Integration mit bestehenden Systemen und Anwendungen gewährleistet ist.