Microsoft hat Ende letzten Jahres nach drei Jahren Entwicklungszeit sein neues Serverbetriebssystem Windows Server 2022 vorgestellt. Die neue Technologie ist flexibel, cloudbereit und kommt mit einem umfangreichen Paket an neuen Features daher. Unternehmen profitieren dabei von der unkomplizierten und sicheren Administration und gewinnen an Flexibilität.

Neues in Windows Server 2022

Zum Ende 2021 hin legte Microsoft den Schalter nochmals um und die Auswirkungen machen sich in diesem Jahr bemerkbar. So warf der Technologieriese aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Washington sein neues Desktop-Betriebssystem Windows 11 auf den Markt. Fast zeitgleich wurde Windows Server 2022 verfügbar gemacht. Die neue Servertechnologie baut dabei auf der robusten Basis von Windows Server 2019 auf.

Mehr Sicherheit, mehr Flexibilität und mehr Hybrid-Cloud

Die Modernisierung beinhaltet eine Erweiterung der lokalen Infrastrukturen um zahlreiche Hybridfunktionen. Eine modernisierte Serverinfrastruktur ermöglicht es Unternehmen, von einer besseren Skalierbarkeit und Kosteneffizienz zu profitieren. Die simplifizierte Bereitstellung einer optimierten Verwaltungseinheit erleichtert Remote-Zugriffe, wodurch Mitarbeitern ein effizienteres Arbeiten ermöglicht wird. Zudem wurden weitere Sicherheitsfunktionen integriert.

Zur Implementierung und Betreuung der neuen Technologie stehen spezialisierte IT-Servicefirmen in den Startlöchern. Vor allem drei Anwendungsbereiche sind es, welche von Microsoft mit dem Windows Server 2022 angegangen werden und somit von ausgeprägtem Interesse sind:

Mehr Schutz

Das Thema Sicherheit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dies gilt besonders im Zusammenhang mit kritischen und vulnerablen Infrastrukturen wie die von Cloudsystemen. Daher hat Microsoft an mehreren Stellen des neuen Betriebssystems Verbesserungen eingebaut.

Die Neuerungen stellen Windows Server 2022 auf eine Basis, die eine mehrschichtige Schutzfunktion vorweist. Sicherheitselemente aus mehreren Bereichen werden kombiniert und liefern damit einen tiefgehenden Schutz vor erweiterten Bedrohungen. Das bietet die umfassende Abschirmung, welche Unternehmensserver in der heutigen Zeit brauchen. Zwei Innovationen fallen dabei ins Auge:

Secured-Core Server

Zur präventiven Abwehr von anspruchsvollen Angriffen stattete Microsoft das neue Serverbetriebssystem mit zertifizierter Secure-Core Hardware aus, die von namhaften OEM-Partnern (Erstausrüster) zur Verfügung gestellt wurde. Diese kommt Branchen zugute, die mit Daten arbeiten, welche die höchste Stufe der Vertrauenswürdigkeit beanspruchen. Dabei werden erweiterte Windows Server-Sicherheitsfunktionen über Firmware-, Hardware- und Treiberfunktionen aktiviert.

Secured Connectivity

Die Security Connectivity, das Herzstück heutiger vernetzter Systeme, hebt die Sicherheit während der Datentransfers auf ein höheres Niveau. Dabei wurde ein schnelleres und besser verschlüsseltes HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) implementiert. Zusätzlich kommt mit Transport Layer Security (TLS) 1.3 die neueste Version des Sicherheitsprotokolls zum Einsatz, welches im Internet am häufigsten angewendet wird.

Damit kann mit aus der Mode gekommenen Kryptografiealgorithmen aufgeräumt und die Sicherheit gegenüber älteren Versionen erhöht werden. Zudem wird ein großer Teil des Handshakes verschlüsselt. Die Verschlüsselung selbst hat AES 256 Format (Advanced Encryption Standard), der Industriestandard entspricht, und wird von einem Service Message Block (SMB) unterstützt.

Mehr Flexibilität für Anwendungen

Auch die Anwendungsplattform hat bei Windows Server 2022 zahlreiche Verbesserungen erfahren. Dies gilt unter anderem für die Skalierbarkeit. So weist die neue Version 48 Terabyte Speicher auf. Sie wuchert mit 2.048 logischen Kernen, die auf 64 Sockets laufen. Diese Dimensionen sind eine hervorragende Basis für unternehmenskritische Lösungen.

Windows Server 2022 offeriert eine Verbesserung der Anwenderkompatibilität bei Windows-Containern. Bei der Knoten-Konfiguration machen sich unter anderem neue HostProcess-Container bemerkbar. Die Unterstützung für das innovative IPv6 (Internet Protocol Version 6) flexibilisiert die Anwendungen ebenso wie Dual Stack und die mögliche Implementierung von Calico. Die Neuerungen können über eine Test-Base für Microsoft 365 ausprobiert werden.

Azure-Hybridfunktionen

In Unternehmen werden mehr und mehr Hybrid- und Multi-Cloud-Infrastrukturen zum Standard. Zur Unterstützung dieser Entwicklung bringt die neue Technologie Features zum Einsatz, die mit Microsoft Azure in Verbindung stehen. Im Fokus steht dabei Azure Arc. Auf der Basis dieses Microsoft Dienstes können auch On-Premises angewendet werden.

Mit der neuen Version können Firmen die Vorteile von File-Server-Erweiterungen wie SMB Compression nutzen. Dieses Zusatzprogramm komprimiert Daten während des Übertragungsprozesses. Letztendlich stehen nun über Windows Admin Center neuartige Verwaltungsfunktionen wie die Event-Viewer-Funktion und eine Azure-kompatible Gateway-Proxy-Unterstützung bereit.