Wie kann ich ein Heimnetzwerk einrichten? Ein eigenes Heimnetzwerk einzurichten klingt kompliziert, ist aber recht einfach umzusetzen. Es gibt einige wichtige Dinge bei der Planung und der Umsetzung zu beachten. In diesem Artikel gehen wir ausführlich auf alle notwendigen Komponenten ein, die Du für ein Einrichtung benötigst. Außerdem zeigen wir, welche Einstellungen im Netzwerk wichtig sind und wie Du die Geschwindigkeit des Netzwerkes erhöhen kannst.

Was brauche ich alles für ein Heimnetzwerk?

Bevor du loslegst, solltest du wissen, welche Geräte und Materialien du für dein Heimnetzwerk benötigst. Zum Glück ist die Liste recht überschaubar:

  • Internetrouter oder Modem/Router-Kombination: Das Herzstück deines Netzwerks. Der Router verbindet dein Zuhause mit dem Internet und ermöglicht die Vernetzung deiner Geräte untereinander. Viele Haushalte nutzen eine vom Internetanbieter bereitgestellte Fritz!Box oder ein ähnliches Gerät.
  • Netzwerkkabel (Ethernet-Kabel): Obwohl vieles heute über WLAN läuft, sind Kabel wichtig für stabile und schnelle Verbindungen (z.B. zwischen Router und PC oder für Smart-TVs und Konsolen). Ein CAT5e oder CAT6 Kabel reicht für Gigabit-Geschwindigkeit in den meisten Fällen aus.
  • Computer oder Laptops mit Netzwerkkarte: Deine Geräte, die ins Netzwerk sollen – etwa Windows-PCs, Laptops, Smart-TVs, etc. Heutige Geräte haben meist WLAN integriert; stationäre PCs benötigen ggf. ein LAN-Kabel oder einen WLAN-Adapter.
  • Switch (bei Bedarf): Falls dein Router nicht genügend LAN-Anschlüsse hat oder du sehr viele Geräte per Kabel verbinden willst, kannst du einen Netzwerkswitch (Was ist ein Switch?) einsetzen. Dieser erweitert die Anzahl der verfügbaren Ethernet-Ports.
Was brauche ich alles für ein Heimnetzwerk?
  • WLAN-Access Point oder Repeater (optional): Sollte die WLAN-Abdeckung deines Routers nicht ausreichen, kannst du mit einem zusätzlichen Access Point oder einem WLAN-Repeater das Signal verstärken oder ein Mesh-Netzwerk aufbauen, um überall im Haus Empfang zu haben.
  • Netzwerkspeicher/NAS oder Homeserver (optional): Für fortgeschrittene Nutzer, die zentral Dateien, Filme oder Backups speichern möchten, ist ein Netzwerkspeicher (NAS) praktisch. Diesen kannst du ebenfalls ins Heimnetz einbinden.
  • Serverschrank oder Regal (optional): Wenn du mehrere Geräte (Router, Switch, NAS) ordentlich an einem Platz unterbringen möchtest, kann ein kleiner Serverschrank oder ein Wandregal hilfreich sein. Dazu später mehr.

Heimnetzwerk einrichten – Schritt für Schritt

Hast du alles beisammen? Dann geht es an die Einrichtung. Befolge diese Schritt-für-Schritt-Anleitung (aus Sicht eines Windows-Nutzers), um dein Heimnetzwerk einzurichten:

Router anschließen

Platziere deinen Router zentral in deiner Wohnung und verbinde ihn mit der Telefondose, dem Kabelanschluss oder dem Glasfasermodem (je nach Anschlussart). Schließe den Router an den Strom an und warte, bis er hochgefahren ist. Viele Router richten beim ersten Start automatisch ein WLAN mit Standardnamen und Passwort ein (diese Informationen findest du meist auf der Unterseite des Routers).

Windows-PC mit dem Router verbinden

Verbinde deinen Windows-Computer nun mit dem Router. Am einfachsten geht das per WLAN: Suche am PC nach dem WLAN-Namen (SSID) deines Routers und gib den WLAN-Schlüssel (Netzwerksicherheitsschlüssel) ein. Alternativ kannst du auch ein LAN-Kabel vom Router zum PC legen für eine schnellere Verbindung. Dein PC bekommt jetzt vom Router eine private IP-Adresse zugewiesen und geht online.

Netzwerk als privat einstufen

Windows fragt in der Regel, ob der PC im Netzwerk auffindbar sein soll. Bestätige dies mit „Ja„, damit Windows das Heimnetz als privates Netzwerk einstuft. Das ist wichtig, denn nur im privaten Netzwerkmodus erlaubt Windows die Dateifreigabe zwischen Geräten. (Falls die Abfrage nicht kommt, kannst du das in den Windows-Einstellungen unter „Netzwerk und Internet > Ethernet/WLAN > Netzwerkprofil“ manuell auf „Privat“ stellen.)

Netzwerkerkennung und Dateifreigabe sind deaktiviert

Netzwerkerkennung und Dateifreigabe aktivieren

Öffne die Systemsteuerung und gehe zum „Netzwerk- und Freigabecenter“ (bei Windows 10/11 kannst du einfach nach „Freigabeoptionen“ suchen). Stelle sicher, dass die Netzwerkerkennung und die Datei- und Druckerfreigabe eingeschaltet sind. So können andere Geräte im Netzwerk deinen PC finden und auf freigegebene Ordner oder Drucker zugreifen.

Heimnetzwerk testen

Um zu prüfen, ob alles klappt, verbinde ein zweites Gerät (z.B. einen Laptop) mit dem Netzwerk. Beide Geräte sollten sich nun gegenseitig „sehen„. In Windows kannst du im Explorer unter „Netzwerk“ schauen, ob der andere PC auftaucht. Teste die Verbindung, indem du zum Beispiel von dem Laptop aus einen freigegebenen Ordner auf dem PC öffnest oder den PC anpingst.

Weitere Geräte einbinden

Verbinde nun nach und nach alle weiteren Geräte mit deinem Heimnetzwerk. Bei Smartphones oder Tablets meldest du dich einfach im WLAN an. Smart-TVs, Streaming-Geräte oder Konsolen kannst du ebenfalls per WLAN oder LAN anschließen. Sie erhalten automatisch Internetzugang und können – sofern entsprechend freigegeben – auf gemeinsame Ressourcen (z.B. Medienserver auf dem PC oder NAS) zugreifen.

Router-Einstellungen anpassen (optional)

Wenn alles läuft, lohnt sich ein Blick in die Router-Einstellungen. Öffne dazu im Browser die Weboberfläche deines Routers (meist http://192.168.0.1 oder 192.168.178.1, je nach Modell). Dort kannst du den WLAN-Namen (SSID) und das WLAN-Passwort nach eigenen Wünschen ändern, Geräte verwalten und Sicherheitsoptionen einstellen. Dies ist zwar optional, aber gerade das Ändern des Standard-Passworts erhöht die Sicherheit deines Heimnetzes erheblich (siehe nächster Abschnitt).

Herzlichen Glückwunsch – dein Heimnetzwerk steht! Nun, da alle Geräte verbunden sind, schauen wir uns als Nächstes an, wie du dein Heimnetz sicher machst.

Wie kann ich mein Heimnetzwerk sicher aufbauen

Wie kann ich mein Heimnetzwerk sicher aufbauen?

Sicherheit im Heimnetzwerk ist essenziell, damit keine ungebetenen Gäste Zugang zu deinen Daten bekommen. Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Maßnahmen machst du dein Netzwerk schon sehr sicher. Hier ein paar Tipps, um dein Heimnetz zu schützen:

  • WLAN sicher verschlüsseln: Verwende unbedingt eine aktuelle Verschlüsselung wie WPA2 oder idealerweise WPA3 mit einem starken, einzigartigen Passwort. Das Standard-WLAN-Passwort deines Routers kannst du in etwas Eigenes, Schwieriges ändern. Vermeide einfache Wörter oder Zahlenfolgen – ein sicheres WLAN-Passwort besteht aus einer Mischung aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
  • Standard-Passwörter ändern: Nicht nur beim WLAN, auch das Login-Passwort für die Router-Konfiguration sollte geändert werden. Viele Router haben werkseitig simple Zugangsdaten wie „admin/admin„. Ändere diese auf ein sicheres Kennwort, damit sich niemand unbefugt an deinem Router zu schaffen machen kann. Nutzt dazu ggf. auch unseren Windows Passwort Generator.
  • Firewall und Updates: Moderne Router besitzen in der Regel eine eingebaute Firewall, die dein Heimnetz vor Angriffen aus dem Internet schützt. Lass diese aktiviert. Achte außerdem darauf, die Firmware deines Routers regelmäßig zu aktualisieren, damit bekannte Sicherheitslücken geschlossen werden. Gleiches gilt für deinen Windows-PC: Halte Windows und Antiviren-Programme auf dem neuesten Stand.
  • Netzwerkgeräte im Blick behalten: Es schadet nicht, gelegentlich zu überprüfen, welche Geräte in deinem Heimnetz verbunden sind. In der Router-Oberfläche gibt es meist eine Geräteliste. Unbekannte Geräte kannst du dort vom Netzwerk trennen und das WLAN-Passwort ändern, falls sich jemand Fremdes eingeloggt hat.
  • Gastnetzwerk nutzen: Wenn dein Router die Möglichkeit bietet, richte ein Gast-WLAN ein. Dieses ist ein getrenntes Netzwerk nur für Besucher. So können Freunde zwar dein Internet nutzen, haben aber keinen Zugriff auf deine privaten Geräte oder Dateien im Hauptnetzwerk.
  • IoT-Geräte absichern: Smarte Geräte wie Kameras, Lampen oder Thermostate verbinden sich auch mit deinem Heimnetz. Diese sogenannten IoT-Geräte solltest du genau wie PCs sichern: mit aktuellen Updates und, wo möglich, eigenen Passwörtern. Platziere unsichere IoT-Geräte eventuell in einem separaten VLAN oder Gastnetz, damit sie im Zweifel keinen Zugriff auf deinen Hauptrechner haben.

Mit diesen Sicherheitsmaßnahmen stellst du sicher, dass dein Heimnetzwerk privat und geschützt bleibt. Als Nächstes interessiert uns die Geschwindigkeit: Wie schnell ist dein Heimnetz eigentlich?

Wie schnell ist mein Heimnetzwerk

Wie schnell ist mein Heimnetzwerk?

Die Geschwindigkeit deines Heimnetzwerks bestimmt, wie flott Daten zwischen deinen Geräten fließen – zum Beispiel beim Streamen von Videos von deinem PC zum Fernseher oder beim Kopieren von Dateien auf ein NAS. Oft wird die Netzwerkgeschwindigkeit mit der Internetgeschwindigkeit verwechselt, dabei sind das zwei verschiedene Dinge. Dein Heimnetz kann intern sehr schnell sein, auch wenn dein Internetanschluss vielleicht langsamer ist. Schauen wir uns an, wovon die Netzgeschwindigkeit abhängt:

Die Verkabelung (LAN) checken

Verwendest du Kabelverbindungen, sind meistens 100 Mbit/s oder 1 Gbit/s (1000 Mbit/s) üblich. Ältere Router und PCs unterstützen teils nur 100 Mbit, moderne Gigabit-Router und -Switches schaffen 1 Gbit. Mit Spezial-Hardware sind sogar 2,5 Gbit/s oder 10 Gbit/s im Heimnetz möglich, falls du extrem schnelle Verbindungen brauchst (z.B. für ein Heimstudio oder sehr große Datenmengen). Achte darauf, passende Netzwerkkabel (mindestens Cat5e oder besser Cat6/Cat7) zu verwenden, um die maximale Geschwindigkeit zu erreichen.

Welchen WLAN-Standard benutzt Du?

Über WLAN erreichst du heute mit Wi-Fi 5 (802.11ac) oder Wi-Fi 6 (802.11ax) sehr hohe Übertragungsraten. Theoretisch sind mehrere Hundert Mbit/s drin, allerdings hängt die tatsächliche Geschwindigkeit stark von der Signalstärke und dem Umfeld ab. Ältere WLAN-Standards wie 802.11n (Wi-Fi 4) sind langsamer. Wenn du also Gigabit-Geschwindigkeiten voll ausschöpfen willst, nutze möglichst ein LAN-Kabel oder stelle sicher, dass sowohl Router als auch Geräte Wi-Fi 5/6 unterstützen.

Router und Switches

Die Performance deines Heimnetzes ist nur so gut wie das schwächste Glied. Wenn du einen gigabit-fähigen PC hast, aber dein Router nur Fast Ethernet (100 Mbit) unterstützt, wirst du auf 100 Mbit begrenzt. Gleiches gilt für Switches oder Powerline-Adapter: Sie sollten die gewünschte Geschwindigkeit unterstützen. Prüfe also die technischen Daten deiner Netzwerkgeräte.

Wie schnell ist Dein Internetanschluss?

Dein Heimnetzwerk kann intern schneller sein als dein Internetanschluss. Hast du z.B. einen 50 Mbit/s-Internettarif, dann wird alles, was ins Internet geht, auf 50 Mbit begrenzt – egal, ob dein internes Netzwerk 1 Gbit/s schnell ist. Umgekehrt kann ein langsames internes WLAN der Grund sein, wenn dein Speedtest am Laptop nie die vollen 50 Mbit erreicht, obwohl der Anschluss das hergibt. Dann funkt vielleicht das WLAN als Flaschenhals dazwischen. In dem Fall hilft es, näher am Router zu sein, das 5-GHz-Band zu nutzen oder auf LAN zu wechseln, um die volle Internetbandbreite zu erreichen.

Wie viele Geräte nutzen das Heimnetzwerk gleichzeitig?

Viele gleichzeitige Nutzer können ein Heimnetzwerk ausbremsen. Wenn mehrere Familienmitglieder gleichzeitig HD-Videos streamen, große Downloads laufen oder massenhaft Daten hin- und hergeschoben werden, teilen sie sich die Gesamtbandbreite. Moderne Router mit Quality-of-Service (QoS) Funktionen können den Datenverkehr priorisieren, damit wichtige Anwendungen genug Geschwindigkeit bekommen.

Wie misst man die Netzwerkgeschwindigkeit?

Für die Internetgeschwindigkeit macht man einfach einen Speedtest auf einer Webseite. Die interne Geschwindigkeit testest du am besten, indem du zwei PCs per LAN oder WLAN verbindest und eine große Datei überträgst – Windows zeigt dabei die Übertragungsrate an. Alternativ gibt es Tools wie „LAN Speed Test“ oder „iPerf“, die den Datendurchsatz im lokalen Netz messen. Gerade bei AVM FritzBox Anwendern ist auch die Webseite „AVM Zack Speedtest“ sehr beliebt.

Erzielst du beim Kopieren über Gigabit-LAN zum Beispiel um die 100–110 MB/s (Megabyte pro Sekunde), dann nutzt du das Gigabit (ca. 1000 Mbit/s) voll aus. Über WLAN sind die Werte meist niedriger, oft etwa 20–50 MB/s (das sind 160–400 Mbit/s), je nach Signalstärke und Ausstattung deiner Geräte.

Kurz gesagt: Die Geschwindigkeit deines Heimnetzwerks hängt von deiner Hardware und der Verbindungsart ab. Mit Kabeln und moderner Ausstattung erzielst du die höchsten Geschwindigkeiten, während WLAN dir dafür mehr Bewegungsfreiheit bietet. Als Nächstes kümmern wir uns um die Hardware-Organisation: Braucht man zuhause einen Serverschrank?

Welcher Serverschrank für Heimnetzwerk?

Welcher Serverschrank für Heimnetzwerk?

Vielleicht hast du schon mal Fotos von Netzwerkschränken gesehen – ein Metallschrank mit diversen blinkenden Geräten und vielen Kabeln. Muss man sich so etwas fürs Zuhause anschaffen? Keine Sorge: Für ein einfaches Heimnetzwerk ist ein Serverschrank keineswegs Pflicht, oftmals macht es auch gar keinen Sinn. Aber wenn du viele Geräte hast und Ordnung schaffen willst, kann ein kleiner Netzwerkschrank sinnvoll sein.

Worauf solltest du achten, wenn du einen Serverschrank für dein Heimnetzwerk auswählst? Hier einige Punkte:

  • Größe und Standard: Übliche Serverschränke sind im 19-Zoll-Format, dem Standard für Netzwerk- und Servergeräte. Für den Heimgebrauch gibt es auch kompaktere 10-Zoll-Schränke. Überlege, was du einbauen willst: Router und Switches für den Privatgebrauch sind oft keine Rack-Geräte, lassen sich aber mit speziellen Halterungen ins Rack montieren. Ein 19-Zoll-Schrank ab 6 HE (Höheneinheiten) aufwärts bietet genug Platz für ein Patchpanel, einen Hub oder Switch und vielleicht ein kleines NAS.
  • Standort und Bauform: Ein Serverschrank kann freistehend sein oder an der Wand montiert werden. Für zuhause wählt man oft einen Wand-Netzwerkschrank, den man im Abstellraum, Keller oder einem vorhandenen Technik-Schrank unterbringt. Wichtig ist, dass der Ort trocken, gut belüftet und möglichst zentral (für kurze Kabelwege und gutes WLAN) ist.
  • Kühlung und Lautstärke: Netzwerkgeräte wie Router und Switches werden meist nicht extrem heiß, aber wenn du z.B. einen Homeserver oder ein NAS laufen hast, entsteht Wärme. Ein Serverschrank sollte Lüftungsschlitze besitzen; manche Modelle haben auch leise Lüfter eingebaut. Beachte: Ein geschlossener Schrank dämmt Geräusche (brummende Festplatten, Lüfter), aber er muss die warme Luft auch nach außen abführen können.
  • Kabelführung: Einer der größten Vorteile eines Schranks ist das saubere Kabelmanagement. Achte darauf, dass der Schrank genug Platz bietet, um Kabel ordentlich zu verlegen. Oft haben Schränke dafür Kabelkanäle oder Ösen. Du kannst ein Patchpanel nutzen: Alle Zimmerkabel enden am Patchpanel und von dort führen kurze Patchkabel zum Switch. So bleibt alles übersichtlich und du behältst den Durchblick.
  • Zukunftsplanung: Plane lieber etwas mehr Platz ein, als du aktuell brauchst. Vielleicht kommt in Zukunft ein weiteres NAS, ein Smart-Home-Hub oder ein zusätzlicher Homeserver dazu. Es ist praktisch, wenn du dann noch 1–2 Höheneinheiten Reserve im Schrank hast, statt gleich wieder einen größeren kaufen zu müssen.
  • Alternativen: Falls dir ein Schrank zu teuer oder aufwendig ist, kannst du auch ohne leben. Viele verstauen ihren Router, Switch & Co. einfach in einem Regal oder auf einem kleinen Brett an der Wand. Mit Klettbändern oder Kabelbindern lassen sich Kabelbündel ordentlich zusammenfassen. Wichtig ist vor allem, dass du jederzeit drankommst, falls mal ein Gerät neu gestartet werden muss.

Unterm Strich ist ein Serverschrank im Heimnetz eher ein nettes Extra für Enthusiasten und Ordnungsliebende. Für die Grundfunktion deines Netzwerks ist er nicht notwendig.

Ist ein VPN im Heimnetzwerk sinnvoll?

Der Begriff VPN fällt heutzutage oft, meist im Zusammenhang mit sicherem Surfen oder Firmenzugängen. VPN steht für „Virtual Private Network“ und bedeutet, dass man über eine verschlüsselte Verbindung von außen ins Heimnetz gelangen kann, als wäre man direkt zuhause im Netzwerk. Aber braucht man das privat überhaupt?

Ein VPN im Heimnetzwerk kann durchaus sinnvoll sein, je nach deinen Bedürfnissen:

  • Fernzugriff auf das Heimnetz: Stell dir vor, du bist unterwegs und möchtest auf Dateien auf deinem Heim-PC oder NAS zugreifen. Mit einer VPN-Verbindung kannst du dich über das Internet sicher in dein Heimnetz einklinken. Danach verhält sich dein Laptop oder Smartphone so, als wäre es zuhause: Du kannst auf die Netzwerkfreigaben zugreifen, Dateien holen oder sogar einen Drucker (z.B. HP WLAN Drucker) zuhause nutzen.
  • Sicherheit in öffentlichen WLANs: Wenn du oft im Café oder Hotel-WLAN unterwegs bist, kannst du dein eigenes VPN nach Hause nutzen, um deine Verbindung zu sichern. Deine Daten laufen dann über den verschlüsselten Tunnel zu deinem Heimrouter und von dort erst ins Internet. So sind vertrauliche Informationen besser geschützt und andere im öffentlichen WLAN können nicht mitlesen.
  • Smart Home und Kameras: Hast du Überwachungskameras oder smarte Geräte im Haus, die du von unterwegs steuern willst? Anstatt diese direkt aus dem Internet erreichbar zu machen (was ein Sicherheitsrisiko sein kann), kannst du dich per VPN zuerst ins Heimnetz verbinden und dann sicher auf die Geräte zugreifen.
  • Kein Ersatz für Streaming-VPNs: Manche nutzen kommerzielle VPN-Dienste, um z.B. Netflix-Angebote anderer Länder zu schauen. Ein eigenes Heimnetz-VPN bringt dir in dieser Hinsicht nichts, da es dich nur mit deinem eigenen Zuhause verbindet. Dafür wäre ein externer VPN-Dienst nötig – aber das ist ein anderes Thema.

Viele moderne Router (z.B. eine Fritz!Box) bieten eine VPN-Funktion von Haus aus an. Du kannst dann einen VPN-Benutzer einrichten und dich etwa mit dem Handy via FritzVPN oder einer App für WireGuard/OpenVPN ins Heimnetz verbinden. Alternativ lässt sich ein eigener VPN-Server (z.B. auf einem Raspberry Pi) einrichten. Allerdings erfordert das etwas technische Kenntnisse. Gegebenenfalls kannst Du auch über den Einsatz eines Proxy Servers nachdenken.

Ob ein VPN für dich sinnvoll ist, hängt davon ab, ob du die obigen Funktionen brauchst. Für die meisten normalen Nutzer ist ein VPN kein Muss. Wenn du aber oft unterwegs bist und gerne vollen Zugriff auf dein Heimnetz haben möchtest, ist es eine tolle Sache, die dich unabhängiger macht.

Tipps bei typischen Heimnetzwerk-Problemen

Auch im bestens eingerichteten Heimnetzwerk läuft nicht immer alles glatt. Hier sind zwei der häufigsten Probleme – und was du dagegen tun kannst, in aller Kürze:

  • Verbindungsabbrüche: Wenn dein WLAN immer wieder abreißt oder Geräte plötzlich keine Verbindung mit dem Netzwerk haben, liegt das oft an einem schwachen Signal oder Störquellen. Stelle den Router möglichst zentral in der Wohnung auf, weg von dicken Wänden oder elektronischen Störfaktoren (z.B. Mikrowellen). Wechsle gegebenenfalls den WLAN-Kanal in den Router-Einstellungen, falls dein Netz von Nachbarn überlagert wird. Oft hilft auch ein Neustart des Routers; ist er schon sehr alt, kann ein moderneres Modell Wunder wirken. Bei Geräten, die per LAN verbunden sind, prüfe die Kabel – ein Wackelkontakt im Ethernet-Kabel kann ebenfalls Abbrüche verursachen. Weiterführende Informationen findet Ihr auch in unserer Anleitung „Nicht identifiziertes Netzwerk„.
  • WLAN langsam oder schwaches Signal: Du merkst, dass das Internet auf dem Sofa lahmt, während es nah am Router flott ist? Dann kommt das WLAN-Signal nicht stark genug durch. Hier kann ein WLAN-Repeater oder Mesh-System helfen, um die Reichweite zu erhöhen. Achte darauf, dass du im 5-GHz-Band surfst, wenn möglich – das ist weniger überlaufen und oft schneller (hat aber etwas geringere Reichweite als 2,4 GHz). Positioniere den Router erhöht (z.B. auf einem Schrank), denn WLAN-Antennen strahlen nach unten und zur Seite besser als nach oben. Viele gleichzeitige Nutzer können das WLAN ebenfalls ausbremsen – hier hilft es, auf Kabel zu wechseln oder die Internetgeschwindigkeit zu erhöhen.

Mit diesen Tipps solltest du die gängigsten Heimnetz-Probleme schnell in den Griff bekommen. Denke immer daran: Manchmal ist es schon die kleinste Änderung – etwa den Router umstellen oder das Passwort erneuern – die eine große Wirkung haben kann.

Fazit

Um ein Heimnetzwerk einrichten zu können, gibt es zwar einige Dinge zu beachten. Aber es ist letztendlich kein Hexenwerk. Mit der passenden Hardware, ein bisschen Konfiguration und unseren Tipps für Sicherheit und Performance vernetzt du dein Zuhause im Handumdrehen.

– NAT (Network Address Translation)