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Bild von Giorgio Giorgi auf Pixabay

Der Film über den Streaming-Dienst ruckelt, Internetseiten brauchen ewig zum Laden und der Videocall wird ständig unterbrochen. Wenn das Internet langsam ist, kann das schnell an den Nerven zerren. Der Internetanbieter hat Euch High-Speed versprochen, aber zu Hause merkt Ihr davon wenig. Wie Ihr verschiedene Internetprobleme selbst löst und was Ihr tun könnt, wenn alle Optimierungen zu Hause nicht helfen, erklären wir Euch hier.

Bandbreite: oft schlechter als vereinbart

Wer einen DSL-Vertrag abschließen möchte, vergleicht in der Regel verschiedene Anbieter und wählt einen Vertrag mit passenden Konditionen. Diese Konditionen – wie etwa die Internetgeschwindigkeit in Mbit/s – sind selbstverständlich vor Vertragsbeginn festgeschrieben, sodass Ihr wisst, was Ihr bekommt. In der Regel führen DSL-Anbieter vor dem Vertragsabschluss eine Prüfung der Leitungen in Eurer Region durch, um zu ermitteln, welche Bandbreite sie Euch anbieten können.

Zudem müssen Euch Internetanbieter vor Vertragsabschluss in einem Produktinformationsblatt über die vereinbarte Bandbreite informieren. Auch in der Vertragszusammenfassung muss die Internetgeschwindigkeit angegeben werden. Entsprechend ist die versprochene Bandbreite Vertragsbestandteil und muss ab Vertragsbeginn auch erreicht werden.

Wie zahlreiche Speedtests der Bundenetzagentur im Jahr 2021 jedoch ergeben, ist das Internet in vielen Haushalten langsamer als vom Anbieter beworben. Im Schnitt liegt die tatsächliche Bandbreite bei 80 % der versprochenen Maximalgeschwindigkeit. Einige Haushalte erhalten sogar nur die Hälfte der vertraglich vereinbarten Internetgeschwindigkeit.

So prüft Ihr Eure Bandbreite zu Hause

Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Euer Internet zu Hause langsamer ist als es sollte, könnt Ihr zunächst einige Schritte vornehmen, um Euren Internetanschluss zu prüfen. Dazu könnt Ihr zuerst die aktuellen Werte per Speed-Test ermitteln. Wichtige Werte sind dabei die Download-Rate und die Upload-Rate. Es empfiehlt sich, mehrere Messungen an verschiedenen Tagen zu unterschiedlichen Uhrzeiten durchzuführen. Wenn der Test an mehreren Messtagen ergibt, dass die Werte unter Eurer vertraglich vereinbarten Bandbreite liegen, ist das ein erster Hinweis darauf, dass ein Problem mit Eurem Internetanschluss vorliegt.

Fehlerquellen zu Hause ausschließen

Wenn die Breitbandmessung ergeben hat, dass Eure Internetleistung zu gering ist, muss das nicht immer direkt an der Leitung oder dem Anbieter liegen. Bevor Ihr Euch also an den Anbieter wendet, empfiehlt es sich, zunächst zu Hause auf Fehlersuche zu gehen. Folgendes könnt Ihr versuchen:

  • Startet Euren DSL-Router und gegebenenfalls auch Eure Endgeräte neu. Einige Leistungsfehler lassen sich bereits beheben, wenn sich der Router neu verbindet und die Netzwerktreiber neu geladen werden.
  • Prüft die Netzwerkanbindung Eurer Geräte. Wenn Euer Computer seine Internetverbindung beispielsweise über ein älteres LAN-Kabel bezieht, kann es sich lohnen, ein neues, leistungsstärkeres LAN-Kabel anzuschaffen.
  • Bringt Euer Betriebssystem auf den neuesten Stand. Wenn Ihr auf Eurem Computer oder auch Smartphone länger keine Updates mehr installiert habt, kann dies ebenfalls eine Ursache für langsames Internet sein.
  • Checkt Eure Geräte auf Viren, Spyware oder Malware. Unentdeckte, schädliche Programme und Browser-Suchleisten von Drittanbietern können Euren Browser sehr langsam machen – das kann sich schnell so anfühlen, als wäre das gesamte Internet zu langsam.
  • Versucht auch, Euren DSL-Router mit einem Update auf den neuesten Stand zu bringen. Ist der Router schon relativ alt, kann es sich auch lohnen, in einen moderneren, leistungsstärkeren Router mit mehr Einstellungsmöglichkeiten zu investieren.
  • Optimiert gegebenenfalls die WLAN-Verbindung. Wenn Ihr zu Hause WLAN verwendet, geht sicher, dass alle Geräte das WLAN-Signal gut empfangen können. Die Geräte sollten möglichst nah am Router stehen. Der Router steht im Idealfall an einer zentralen Stelle in Eurem Heim und wird nicht von anderen Gegenständen, die das Signal einschränken, verdeckt. Reicht das WLAN-Signal nicht in jeden Eurer Räume, können Repeater oder Powerline-Systeme Abhilfe schaffen.

Den Anbieter kontaktieren

Wenn Ihr zu Hause alle Fehlerquellen ausschließen konntet und Euer Internet trotzdem zu langsam ist, könnt Ihr Euren DSL-Anbieter kontaktieren. So geht Ihr dabei vor:

  • Um die Geschwindigkeitsabweichung Eurer Internetverbindung offiziell nachzuweisen, müsst Ihr die Breitbandmessung der Bundesnetzagentur verwenden. Hier ist etwas Geduld gefragt: Ihr müsst insgesamt 30 Messungen innerhalb von 14 Tagen machen, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.
  • Die Ergebnisse könnt Ihr als PDF an eine Mail anhängen oder ausdrucken und per Post an den Anbieter senden.
  • Ihr seid verpflichtet, dem Anbieter die Chance zu geben, das Problem zu beheben. Eine Frist von 14 Tagen reicht dafür in der Regel aus. Wenn der Anbieter das Problem innerhalb der Frist nicht löst, könnt Ihr den Preis mindern, in einen günstigeren Tarif wechseln, dessen Konditionen erfüllt werden können oder den Anbieter wechseln.

Eure Rechte bei schlechter Internetleistung

Wenn Ihr per signiertem Messprotokoll der Bundesnetzagentur nachweisen könnt, dass Euer Internet zu langsam ist, könnt Ihr den monatlichen Betrag mindern oder den Vertrag außerordentlich kündigen. Leider wollen Anbieter Euch manchmal mit viel zu geringen Preisminderungen abspeisen. Bevor Ihr Euch mit dem Angebot des Anbieters zufriedengebt, könnt Ihr über die Verbraucherzentrale NRW berechnen, wie viel Preisminderung Euch zusteht.

Wenn Euer Internet nicht nur langsam ist, sondern komplett ausfällt, habt Ihr folgende Rechte: Ab dem dritten vollen Tag eines Komplettausfalls könnt Ihr pro Tag 5 Euro von der nächsten Rechnung abziehen. Ab dem 5. Tag sind es schon 10 Euro pro Tag.

Schickt der Anbieter Euch eine technische Fachkraft, um Mängel zu beheben, kommt es gelegentlich vor, dass die Fachkraft nicht zum vereinbarten Termin erscheint. Versäumt die Fachkraft einen vereinbarten Termin, könnt Ihr Euren Monatsbeitrag um 20 % mindern.

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