Heute möchte ich Euch von einem aktuellen Problem berichten, den ich mit einem Windows Server 2003 R2 hatte. Dieser dient hauptsächlich als Domänen-Controller und es liegen noch einige GB Dateien auf einer Freigabe.

Der Server macht aber seit geraumer Zeit immer wieder Probleme, hat enorm lange Antwortzeiten und zeigt im Ereignisprotokoll die Fehlermeldung (Event ID: 2020) „Der Server konnte keinen ausgelagerten Poolspeicher reservieren, da der Pool leer war.“.

Komischerweise tritt der Fehler bei dem Server immer in dem Morgenstunden auf, das zeigt jedenfalls das Ereignisprotokoll. Immer im Minutenabstand erscheint der Fehler mit der Ereigniskennung 2020.

Aber woran liegt es. Zunächst hatte ich Symantec Backup Exec im Verdacht, da es nach einiger Recherche im Internet das gleiche Problem bei anderen Anwendern auch gibt. Zahlreiche Test´s über mehrere Tage brachten allerdings wenig bis keinen Erfolg. Also kann es daran nicht liegen.

Microsoft bietet ebenfalls zahlreiche Hilfen für das Problem an. Gefunden habe ich folgende:

1.) KB822219:
Dieser Artikel trägt die Bezeichnung „Geringe Dateiserverleistung und Verzögerungen beim Arbeiten mit Dateien auf einem Dateiserver„.  Ich habe den Artikel entsprechend durchgearbeitet, leider ohne Erfolg bei mir.

2.) KB312362:
Dieser Microsoft Artikel heißt „Server is unable to allocate memory from the system paged pool“ und durch Veränderungen von 2 Registry Key´s soll sich das Problem bessern. Leider war auch diese Massnahme bei uns ohne Erfolg.

3.) KB886670:
Der dritte und letzte Artikel, den ich zu dem Problem finden konnte heipt „Event 2010 is logged and your Windows Server 2003-based file servers stops responding„.  Hier könnt Ihr einen Hotfix bei Microsoft anfordern der das Problem beseitigen soll, aber auch hier kein Erfolg.

Somit blieb das Problem bestehen und eine Lösung war nicht in Sicht. Danach haben wir einen automatischen Neustart des Servers in der Nacht eingeführt, was eine teilweise Besserung ergab. Trotzdem kam der Fehler täglich immer wieder vor.

Danach haben wir auf Server die Auslagerungsdatei von Laufwerk C:, welches relativ voll war, auf D: verschoben und die Größe erhöht. Anfänglich dachten wir es hilft, aber wieder ohne Erfolg.

Die Lösung des Problems haben wir dann erst sehr viel später entdeckt, als wir uns die geöffneten Dateien des Servers mit dem Sysinternal Tool „psfile“ angeschaut haben. Dort wurden immer wieder Dateien aufgelistet, die eigentlich nicht geöffnet sein sollten. Dazu kam, dass es von einem Backup-User geöffnet ist und tagsüber sollten eigentlich keine Backup-Jobs laufen.

Danach haben wir uns alle Backup-Jobs angeschaut, aber keiner lief? Aber warum waren dann die Dateien geöffnet und auch nicht immer die gleichen, sondern immer wieder andere. Irgendwo müssen dann doch Backup-Jobs laufen. Da wir einen Teil der Server mit Robocopy über die Aufgabenplanung sichern, konnten wir sehr schnell herausfinden, dass wirklich keine Jobs aktiv waren. Erst nachdem wir uns den Taskmanager des Servers, auf dem die eigentlichen Robocopy-Jobs laufen, näher angeschaut haben, so haben wie festgestellt, dass zahlreiche Backup-Jobs laut Taskmanager noch liefen, obwohl die Aufgabenplanung dies anders angezeigt.

Nachdem wir die Jobs per Task beenden abgebrochen haben, war der Fehler 2020 beseitigt. Scheinbar haben die hängenden Jobs permanent den Server so ausgelastet, dass kein freier Poolspeicher mehr vorhanden war.

Warum die Jobs hängengeblieben sind ist mir allerdings noch nicht ganz klar, denn die Jobs warem im Aufgabenplaner so eingestellt, dass sie nach maximal 8 Stunden auf jeden Fall beendet werden.

Dies sollte eine hoffentlich hilfreiche Auflistung für Anwender sein, die ebenfalls das Probleme 2020 haben.