Browser? Aber sicher!

Das moderne Leben ist ohne Internet kaum noch denkbar. Netzwerken, Online-Banking, Buch- oder Schnäppchen-Einkauf – ohne Internetverbindung und das entsprechende Dienstprogramm unmöglich. So besitzt jeder, der sich das weltweite Netz zunutze macht, auch einen Browser. Die Stiftung Warentest hat jetzt die Nutzergewohnheiten untersucht und die Sicherheit der einzelnen Browser genauer unter die Lupe genommen.

Weit verbreitet und wenig genutzt

Der Internet-Explorer (IE) zählt zu den am häufigsten installierten Browsern weltweit. Das beruht jedoch kaum auf dem Nutzerwillen, sondern ist eher dadurch begründet, dass das Windows-System den IE standardmäßig auf die Festplatte bringt. Tatsächlich nutzt nicht einmal jeder Fünfte das Standardprogramm von Windows, wenn er im Netz surft. Zumindest kommt das Verbrauchermagazin test nach Auswertung der eigenen Webseiten zu diesem Ergebnis. Benutzern des MacOS steht von Haus aus das Programm Safari zur Verfügung. Doch auch dieser Browser konnte von den Augen der Tester nur bedingt gut abschneiden. Seit die Europäische Union 2009 festlegte, dass User die freie Wahl beim Browser haben müssen, sind vermehrt andere Anwendungen im Einsatz.

Alternativen schneiden gut ab

Google Chrome, Firefox oder Opera heißen die weitverbreitesten Wahlmöglichkeiten. Im Vergleich aller gängigen Browser schnitt Chrome dabei mit einer Testnote von 1,8 am besten ab. Das Programm arbeitet schnell und bietet gute Sicherheitsfeatures. Besonders beeindruckte die Tester, dass Chrome davon absieht, zu viele Nutzerdaten ins Netz zu übermitteln. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass keine Verknüpfung mit Google+ hergestellt wird. Vergleichbar flott aber ohne Beschränkungen bei weiteren Nutzungsarten des Internets erwies sich der Browser Opera.

Sicherheit – nicht für alle Browser selbstverständlich

Praktisch alle Browser weisen Schutzfunktionen auf, die kritische Webseiten erkennen und das Laden erst nach Freigabe durch den Nutzer erlauben. Als besonders effektiv zeigten sich dabei Opera, Firefox, Chrome und Safari. Im Test erhielten nur diese Browser das Urteil »Gut«. Allein der IE fiel im Test beim Blockieren infizierter Seiten unangenehm auf: 49 von 50 kritischen URLs öffneten sich anstandslos. Damit schnitt der IE nur unwesentlich besser ab als Maxthon und Iron, die gar keine Schutzfunktion aufweisen. Safari konnte in diesem Punkt zwar ebenfalls überzeugen, landete in der Gesamtwertung allerdings nur auf dem letzten Platz, weil die Einstellungen für den User sehr schwierig vorzunehmen sind.

Langsam aber sicher

In puncto Sicherheit schnitt der durch das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfohlene »Browser in the Box« auf. Sein empfehlenswertes Sicherheitssystem verlangsamt den Browser allerdings erheblich. Erreicht wird dieses Plus an Sicherheit dadurch, dass der Gang ins Internet über einen virtuellen Computer realisiert wird. Dieser arbeitet auf Linux-Basis, wofür nach wie vor nur eine geringe Zahl an Schädlingen im Netz kursiert. Für die Übertragung von sensiblen Daten, wie es beispielsweise beim Online-Banking unvermeidlich ist, sollte die längere Bearbeitungszeit zugunsten maximaler Sicherheit jedoch in Kauf genommen werden. Haben erst einmal Fremde das Konto geräumt, ist der Schaden in jedem Fall größer.