Eine der wohl bekanntesten Softwarekomponenten feiert mit Ende des Jahres seinen Abschied. Microsoft schickt den “Adobe Flash Player” in den Ruhestand, welcher wohl aus den Köpfen jedes Windows-Nutzers der vergangen Jahre nicht mehr wegzudenken ist. Die endgültige Abschaltung des Urgesteins ist für den 31. Dezember 2020 vorgesehen. Bis zu diesem Zeitpunkt werden diesbezüglich allerdings noch einige Dinge passieren.

Zum Zeitpunkt der Einführung des “Flash Players” im Jahr 1996 bestand das Internet hauptsächlich aus Textblöcken und war eher statisch aufgestellt. Mit der Einführung des “Flash-Players” hatten Webdesigner nun auch die Möglichkeit, ihre Kreativität vollständig ausleben zu lassen. Das Einfügen von Animationen, Bildern und anderen visuellen Darstellungen war nun möglich. Im Laufe der Zeit stieg die Möglichkeit der Funktionen an, wodurch die Beanspruchung von mittlerweile hochauflösenden Videos und immer besser aussehenden Browser-Spielen immer weniger zur Herausforderung wurden.

Im Jahr 2010 hatte 99 Prozent aller Internet-Nutzer den “Adobe Flash Player” installiert. Doch was gleichzeitig die Verbesserung des Webauftritts und die Nutzung von Animationen für den Endverbraucher bedeutete, erwies sich im Laufe der Zeit auch als große Sicherheitslücke und Möglichkeit für die Cyberkriminalität. “Die National Vulnerability Database, die in den USA zuhause ist und Software-Schwachstellen aufzeichnet, besitzt mittlerweile über 1.100 Einträge für den Adobe Flash Player”, schildert Stefan Wolf, IT-Berater und Experte für Software beim Magazin TECHNIKHIWI. “Die letzte Sicherheitslücke wurde erst im Juni 2020 registriert und mit der höchstmöglichen Kritikalitätsstufe gekennzeichnet”. Damit Hacker in Zukunft diese wichtige Anlaufstelle verlieren, wird der Schritt von vielen Experten daher auch als richtig und notwendig empfunden.

Sollten sich Fragen zu diesem Schritt ergeben, bietet “Adobe” auf seiner Herstellerseite wichtige Antworten auf häufig gestellte Fragen. Mit dem Erreichen des Enddatums werde allerdings jeglicher Support eingestellt – dies umfasst auch die Aktualisierung und Verteilung des Plug-Ins. Mit dem Stichtag wird die Software außerdem unbrauchbar gemacht da ab diesem Zeitpunkt sämtliche “Flash”-Inhalte nicht mehr ausgeführt werden können.

Abgesehen davon gibt “Adobe” wichtige Tipps, die von Endverbrauchern unbedingt eingehalten werden sollten. Frühere Versionen nach dem Support-Ende zu benutzen sei aufgrund nicht vorhandener Updates und Sicherheits-Patches nicht zu empfehlen. Außerdem wird zwecks ordnungsgemäßem Übergang empfohlen, bereits vor dem Stichtag eine Deinstallation vorzunehmen.

Die Betreiber verschiedener Browser haben bereits reagiert und ihre individuellen Fahrpläne ausgerollt. Die “Version 84” von ”Firefox” startet im Dezember und soll gleichzeitig das Ende der Kompatibilität bedeuten. Aus bisherigen Informationen geht bisher noch kein konkretes Datum für den Releases hervor – orientiert man sich jedoch an den bisherigen Rhythmen ist dies wohl der 15. Dezember.

Auch “Google Chrome” ist bereits mit einer Roadmap für das “Flash-Ende ausgestattet. Ab der “Version 83” wird noch mit einem Warnhinweis darauf aufmerksam gemacht, ab “Chrome 88” wird die Ausführung blockiert. Diese Version steht aller Voraussicht nach im Januar 2021 zum Download bereit.