Wie kann ich ein Excel Balkendiagramm erstellen? Diagramme helfen dabei, Zahlen verständlicher und übersichtlicher darzustellen. Mehrere Zahlen einfach nur in eine Tabelle zu schreiben, wirkt oft langweilig und unübersichtlich – andere Personen können die Zahlen nicht schnell erfassen oder in Beziehung setzen. Mit Diagrammen schafft man hingegen eine viel bessere Übersicht. Gerade für Einsteiger scheint es zunächst recht kompliziert, um aus einer Excel Tabelle ein anschauliches Balkendiagramm zu erzeugen. In dieser Excel Anleitung zeigen wir Dir, was ein Balkendiagramm ist, wie du es Schritt für Schritt in Excel erstellst und formatierst und worin es sich von anderen Diagrammtypen wie dem Säulen- oder Liniendiagramm unterscheidet.
1. Was ist ein Balkendiagramm – einfach erklärt?
Ein Balkendiagramm ist eine der grundlegendsten Diagrammarten in Excel und stellt Daten mit waagerechten Balken dar. Jede Kategorie oder Datenreihe wird durch einen eigenen Balken repräsentiert, dessen Länge dem Wert der Kategorie entspricht. Die Kategorien werden entlang der senkrechten Achse (Y-Achse) aufgelistet, während die Werte auf der waagerechten Achse (X-Achse) nach rechts ansteigen. So kann man auf einen Blick erkennen, welche Werte größer oder kleiner sind – je länger der Balken, desto größer der Wert.
Ein Beispiel für ein Excel-Balkendiagramm: Hier sind die Werte als vertikale Balken dargestellt. In diesem Fall wurden die Balken noch in Segmente (Farben) unterteilt (ein gestapeltes Balkendiagramm), um mehrere Teilwerte pro Kategorie zu zeigen. Grundsätzlich erkennt man aber, dass die Balken horizontal verlaufen und ihre Länge die Höhe des jeweiligen Wertes anzeigt.
Balkendiagramme eignen sich besonders gut, um Vergleiche zwischen verschiedenen Kategorien darzustellen. Sie werden zum Beispiel oft genutzt, um Rangfolgen oder Rankings zu veranschaulichen – etwa den Umsatz verschiedener Produkte oder die Häufigkeit bestimmter Ereignisse. Wenn man zeigen möchte, welche Kategorie am größten ist (z.B. welches Produkt den höchsten Absatz hat), ist ein Balkendiagramm sehr hilfreich. Da die Balken waagerecht laufen, lassen sich auch lange Kategorienamen gut lesen, ohne dass sie sich überlappen.
Für Einsteiger ist es wichtig zu verstehen, dass ein Balkendiagramm in Excel im Prinzip ein um 90° gedrehtes Säulendiagramm ist. Die Idee ist ähnlich: anstelle von vertikalen Säulen werden horizontale Balken verwendet. Beide Diagrammtypen dienen dazu, Werte verschiedener Kategorien anschaulich gegenüberzustellen. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns Schritt für Schritt an, wie man aus einfachen Verkaufsdaten ein Balkendiagramm erstellt.
2. Wie erstellt man ein Excel Balkendiagramm?
In diesem Abschnitt erstellen wir gemeinsam ein Balkendiagramm in Excel – von der Eingabe der Daten bis zur fertigen Grafik mit allen notwendigen Beschriftungen. Als Beispiel verwenden wir Verkaufszahlen eines Unternehmens, aufgeteilt nach Produkt und Jahr. Du kannst dieses Beispiel leicht nachmachen. Folge einfach den einzelnen Schritten:
Daten in Excel eingeben
Zuerst benötigen wir einige Daten, die wir im Diagramm visualisieren möchten. Öffne Microsoft Excel und gib die Daten in ein Arbeitsblatt ein. Strukturieren wir die Tabelle so, dass jede Zeile ein Produkt darstellt und jede Spalte ein Jahr (oder einen Zeitraum) enthält. In unserem Beispiel haben wir fünf Produkte (A bis E) und deren Verkaufsmenge für die Jahre 1990 bis 1993:
Produkt | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 |
---|---|---|---|---|
A | 345 | 150 | 200 | 360 |
B | 120 | 120 | 130 | 95 |
C | 160 | 208 | 209 | 300 |
D | 567 | 502 | 436 | 380 |
E | 25 | 32 | 42 | 55 |
Trage diese Werte mit den entsprechenden Überschriften in Excel ein. Die erste Zeile (Kopfzeile) enthält die Jahre, und die erste Spalte enthält die Produktnamen. Es ist wichtig, die Tabelle korrekt zu beschriften, denn Excel verwendet diese Beschriftungen später automatisch im Diagramm (z.B. als Achsenbeschriftungen oder Legende).
Excel Balkendiagramm einfügen
Als nächstes markieren wir den gesamten Datenbereich der Tabelle, inklusive der Überschriften (in unserem Beispiel wäre das der Bereich A1:E6). Nun wechseln wir oben zur Registerkarte „Einfügen“ im Excel-Menüband. Dort findest du den Bereich „Diagramme“ mit verschiedenen Symbolen für Diagrammtypen.
Option 1: Wenn du dir nicht sicher bist, welches Diagramm passend ist, kannst du auf „Empfohlene Diagramme“ klicken. Excel zeigt dir dann ein Dialogfenster mit Vorschlägen an. Im Registerreiter „Empfohlene Diagramme“ werden einige Diagrammarten angezeigt, die gut zu deinen markierten Daten passen könnten (z.B. ein gruppiertes Säulendiagramm). Du kannst in diesem Fenster auch auf den Tab „Alle Diagramme“ gehen, um alle verfügbaren Diagrammtypen zu sehen und gezielt auszuwählen.
Option 2: Du kannst auch direkt den gewünschten Diagrammtyp auswählen. Klicke im Menüband auf das Symbol für Balkendiagramme. In neueren Excel-Versionen erkennst du es an den kleinen waagerechten Balken. Wenn du auf das Balken-Symbol klickst, öffnet sich ein Dropdown-Menü mit verschiedenen Varianten, z.B. gruppierte Balken, gestapelte Balken, in 2D oder 3D. Für den Anfang wählen wir „Gruppiertes Balkendiagramm“ in 2D. Dadurch werden die Werte für jede Kombination aus Produkt und Jahr nebeneinander als einzelne Balken dargestellt (nicht übereinander gestapelt).
Sobald du den Diagrammtyp auswählst (entweder über die empfohlenen Diagramme oder direkt über das Symbol), erstellt Excel sofort das Diagramm und fügt es als Diagrammobjekt in dein Tabellenblatt ein. Du solltest jetzt ein erstes Balkendiagramm sehen, in dem die Produkte entlang der vertikalen Achse aufgelistet sind. Jedes Produkt hat für jedes Jahr einen farbigen Balken, der nach rechts zeigt.
Für Freunde der Excel Tastenkombinationen empfehlen wir noch folgenden Tipp: Excel Balken Diagramm schnell und einfach mit ALT-F1 erzeugen.
Excel Diagramm anpassen und formatieren
Das grundlegende Diagramm steht nun, aber meist möchte man es noch anpassen, damit es klar und ansprechend aussieht. Excel bietet viele Möglichkeiten, ein Diagramm zu bearbeiten und zu formatieren:
- Diagrammtitel einfügen: Standardmäßig steht über dem Diagramm ein Platzhalter „Diagrammtitel„. Klicke darauf und gib einen aussagekräftigen Titel ein, z.B. „Verkaufszahlen 1990-1993„. Ein guter Diagrammtitel hilft den Lesern sofort zu verstehen, worum es geht.
- Achsen beschriften: Bei einem Balkendiagramm ist die Wertachse die horizontale Achse (unten) und zeigt hier die Verkaufsmenge. Die Rubrikenachse (Kategorieachse) ist links und listet die Produktnamen. Du kannst eine Achsenbeschriftung hinzufügen, um klarzustellen, was die Werte bedeuten – z.B. „Verkaufte Stückzahl“ unter der horizontalen Achse. Achsentitel fügt man über das Plus-Symbol oder über Diagrammelemente hinzufügen > Achsentitel im Reiter „Diagrammentwurf“ hinzu.
- Datenbeschriftungen anzeigen: Um die exakten Zahlenwerte direkt an den Balken anzuzeigen, kann man Datenbeschriftungen hinzufügen. Über das grüne Plus-Symbol rechts neben dem Diagramm (wenn das Diagramm ausgewählt ist) lässt sich dieses und andere Elemente einblenden. Setze ein Häkchen bei Datenbeschriftungen, und Excel schreibt die Zahlenwerte ans Ende jedes Balkens. Alternativ findet man diese Option auch über Diagrammentwurf > Diagrammelement hinzufügen > Datenbeschriftungen.
- Kategorien/Reihen tauschen: Excel entscheidet beim Erstellen eines Diagramms automatisch, welche Werte als Datenreihen und welche als Kategorien dienen. In unserem Beispiel sind die Produkte die Kategorien und die Jahre die Datenreihen. Möchtest du die Darstellung drehen (z.B. Jahre als Kategorien auf der vertikalen Achse und Produkte als farbige Balkenreihen), klicke im Reiter Entwurf auf Zeile/Spalte wechseln. Excel tauscht dann die Zuordnung und passt das Diagramm an.
- Farben und Design ändern: Über den Pinsel (Layoutoptionen) rechts neben dem Diagramm kannst du schnell ein anderes Farbschema oder Layout wählen. Excel bietet verschiedene Diagrammformatvorlagen an, die z.B. Hintergründe, Farben der Balken oder Schriftarten in einem Klick anpassen. Probiere einige Vorlagen aus, bis das Diagramm gefällt. Du kannst auch die Farben einzelner Balken manuell ändern: Markiere eine Datenreihe (z.B. alle Balken für das Jahr 1990), gehe zum Reiter Format unter Diagrammtools, und wähle eine Füllfarbe deiner Wahl.
- Legende bearbeiten: Bei mehreren Datenreihen (hier haben wir vier Jahre als Datenreihen) zeigt Excel standardmäßig eine Legende, meist unten oder rechts im Diagramm, mit Farbkästchen und Beschriftungen (1990, 1991, usw.). Du kannst die Legende anklicken und z.B. über Format verschieben oder das Design ändern. Wenn du nur eine Datenreihe hättest, könnte man die Legende auch entfernen, da sie überflüssig wäre.
- Größe und Schrift anpassen: Stelle sicher, dass alle Beschriftungen gut lesbar sind. Du kannst die Diagrammgröße verändern, indem du an den Ecken des Diagrammobjekts ziehst. Beschriftungen (Achsentexte, Titel, Legende) kannst du markieren und die Schriftart oder -größe ändern, wie du es bei normalem Text in Excel tun würdest.
- Daten filtern: Falls dein Diagramm sehr viele Reihen oder Kategorien hat, kannst du über das Trichter-Symbol (Filter) rechts neben dem Diagramm bestimmte Datenreihen oder Kategorien ausblenden. So wird die Grafik übersichtlicher, ohne dass du die zugrunde liegenden Daten löschen musst. Dieser Filter wirkt sich nur auf die Anzeige im Diagramm aus, nicht auf die Tabelle selbst.
Nimm dir Zeit, um dein Balkendiagramm Schritt für Schritt an deine Bedürfnisse anzupassen. Oft steckt der Unterschied zwischen einem langweiligen und einem beeindruckenden Diagramm in diesen Details der Formatierung. Wenn du z.B. das Diagramm in einer Präsentation verwenden möchtest, kannst du die Farben an das Corporate Design anpassen. Auch zusätzliche Elemente wie Trendlinien oder Fehlerindikatoren können bei Bedarf über Diagrammelemente hinzufügen ergänzt werden.
Diagrammdaten aktualisieren und erweitern
Oft möchte man ein erstelltes Diagramm später aktualisieren – sei es, weil sich Werte geändert haben, oder weil neue Datenpunkte hinzugekommen sind. Zum Glück passt Excel Diagramme automatisch an, wenn du die zugrunde liegenden Werte in der Tabelle änderst. Änderst du z.B. den Wert für Produkt C im Jahr 1992 von 209 auf 300, so verlängert sich der entsprechende Balken im Diagramm sofort entsprechend.
Was aber, wenn du neue Daten hinzufügst, die bisher nicht in der Auswahl waren? Angenommen, unser Beispielunternehmen verkauft ab 1994 ein weiteres Produkt F, oder es kommen Werte für das Jahr 1994 hinzu. Diese neuen Zeilen oder Spalten möchte man ebenfalls im Diagramm sehen. Standardmäßig erweitert Excel den Datenbereich eines Diagramms nicht automatisch um neu nebenan eingetragene Werte. Du kannst den Datenbereich jedoch leicht manuell anpassen:
- Klicke auf das Diagramm. In der Tabelle wird nun der aktuell verwendete Datenbereich durch einen blauen Rahmen hervorgehoben. An den Ecken dieses Rahmens befinden sich kleine Anfasser.
- Fahre mit der Maus auf das blaue Vierreck unten rechts des Rahmens (der Cursor ändert sich), halte die Maustaste gedrückt und ziehe den Rahmen, um zusätzliche Zellen einzuschließen. So kannst du z.B. die Markierung eine Zeile weiter nach unten ziehen, um ein neues Produkt F aufzunehmen. Lasse die Maustaste los – das Diagramm aktualisiert sich sofort und zeigt nun auch die neuen Daten an.
- Alternativ kannst du im Reiter Entwurf (unter den Diagrammtools) die Schaltfläche „Daten auswählen“ klicken. Es öffnet sich ein Fenster, in dem der Datenbereich in einer Formelnotation angegeben ist (z.B.
=Tabelle1!$A$1:$E$6
). Hier kannst du den Bereich manuell editieren oder die Markierung im Tabellenblatt neu setzen. Bestätige mit OK, und das Diagramm wird mit dem geänderten Bereich gezeichnet.
Mit diesen Methoden lässt sich ein Diagramm flexibel halten, selbst wenn deine Daten wachsen oder sich ändern. Fügst du also beispielsweise später noch Daten für 1994 hinzu, kannst du den Bereich auf A1:F6 erweitern und dein Balkendiagramm zeigt nun fünf Balken pro Produkt (inklusive der neuen Werte für 1994).
Solltet Ihr Probleme bei der Darstellung einer durchgezogenen Linie in einem Diagramm haben, so hilft Euch unsere Anleitung „Durchgehendes Diagramm einer Excel Tabelle mit fehlenden Werten erstellen„.
Weitere Diagrammtypen mit denselben Daten
Excel bietet neben dem Balkendiagramm viele andere Diagrammtypen. Es lohnt sich, auch alternative Darstellungsformen auszuprobieren. Aus unseren Beispieldaten könnten wir zum Beispiel statt eines Balkendiagramms auch ein Säulendiagramm oder ein Liniendiagramm erstellen, je nachdem, was wir hervorheben möchten. Die gute Nachricht: Du musst die Daten nicht neu eingeben – markiere einfach wieder den gleichen Datenbereich und wähle einen anderen Diagrammtyp, oder benutze die Funktion Diagrammtyp ändern für ein bestehendes Diagramm (diese Option findest du ebenfalls im Reiter Entwurf bei den Diagrammtools). Excel wird die Daten dann in der neuen Darstellungsform visualisieren.
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns die Unterschiede zwischen Säulen-, Linien- und Balkendiagrammen genauer an und wann welcher Typ sinnvoll ist.
3. Was ist der Unterschied zwischen Säulen-, Linien- und Balkendiagramm?
Excel stellt verschiedene Diagrammarten zur Verfügung, die auf den ersten Blick ähnlich wirken können. Insbesondere das Säulendiagramm (vertikale Balken) und das Balkendiagramm (horizontale Balken) werden oft verwechselt, und auch das Liniendiagramm ist eine beliebte Alternative zur Darstellung von Trends. Hier sind die Hauptunterschiede und Einsatzgebiete dieser drei Diagrammtypen:
- Balkendiagramm (horizontal): Wie oben gezeigt, verlaufen die Balken hier waagerecht. Die Kategorien stehen an der senkrechten Achse. Balkendiagramme eignen sich sehr gut, um viele Kategorien oder Rangfolgen darzustellen, insbesondere wenn die Kategorienamen lang sind oder wenn du Werte sortiert nach Größe vergleichen möchtest. Beispiel: Vergleich der Verkaufszahlen verschiedener Produkte in einem Jahr oder Rangfolge der Umsätze von Vertriebsmitarbeitern.
- Säulendiagramm (vertikal): Dies ist im Prinzip die gedrehte Variante. Die Kategorien stehen unten auf der waagerechten Achse, und die Werte werden als vertikale Säulen nach oben dargestellt. Säulendiagramme nutzt man oft für zeitliche Entwicklungen über wenige Zeitpunkte oder zum Vergleich weniger Kategorien. Beispiel: Umsätze pro Quartal in einem Jahr als Säulen nebeneinander. Wenn die Kategorien zeitlich geordnet sind (Monate, Jahre), kann ein Säulendiagramm Trends andeuten, jedoch nicht so klar wie ein Liniendiagramm.
- Liniendiagramm: Statt Balken werden Datenpunkte durch Linien verbunden. Das Liniendiagramm eignet sich am besten, um Veränderungen über einen kontinuierlichen Zeitraum darzustellen. Die horizontale Achse zeigt dabei meist eine zeitliche Abfolge (z.B. Monate, Jahre) und die vertikale Achse den Wert. Linien machen es leicht, Trends zu erkennen – etwa ob etwas steigt, fällt oder Schwankungen unterliegt. Beispiel: Entwicklung des Gesamtumsatzes über mehrere Jahre. Wenn du also eine klare Zeitreihe hast, greif eher zum Liniendiagramm als zu Balken, da Balken hier optisch weniger die Tendenz, sondern mehr die Einzelwerte betonen.
Fazit
Wie Ihr gesehen habt ist es gar nicht so schwer ein Excel Balkendiagramm erstellen zu können. Wichtig ist die Auswahl des richtigen Diagrammtyps. Balkendiagramme haben Ihre Stärken bei Rangfolgen, Säulen bei kategorischen Vergleichen und Liniendiagramme bei Trends. Wenn du diese Unterschiede berücksichtigst, kannst du deine Excel-Diagramme gezielt so auswählen und gestalten, dass sie deine Daten am verständlichsten präsentieren. Die integrierten Funktionen im Excel sind relativ einfach und selbsterklärend, sodass es gar nicht so schwierig ist, ein perfektes Excel Balkendiagramm zu erstellen.
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