Beim Wechsel einer AVM Fritzbox an einem M-Net Glasfaseranschluss z.B. von einer Fritzbox 7530 auf 5690 Pro gibt es einiges zu beachten. Was vielleicht relativ trivial klingt, ist gar nicht so einfach und es gibt dabei einige Dinge zu beachten. Aus diesem Grund möchten wir in dieser Anleitung von unseren persönlichen Erfahrungen beim Wechsel des Fritzbox Routers berichten.
Ausgangslage – Warum die Fritz!Box tauschen?
Wir haben 2024 einen Glasfaseranschluss von M-Net ins Haus bekommen und haben an dem Anschluss den mitgelieferten M-Net Fritz Router 7530 betrieben. Die Glasfaseranschlussdose und das Glasfaser-Modem ONT wurden im Keller verbaut. Das installierte ONT Modem benötigte zum Betrieb Strom und war per Glasfaserkabel mit der GLasfaseranschlussdose verbunden. Von dem Modem führt dann ein normales RJ45 Netzwerkkabel zur Fritzbox 7530, die werksmäßig bereits vorinstalliert war.
Insgesamt funktionierte der Glasfaser Internetanschluss der M-Net (bzw. Deutsche Glasfaser) recht gut. Die Leistung des Fritz-Routers 7530 war besonders im Bereich WLAN nicht besonders gut, sodass wir uns entschlossen haben, die Fritzbox durch eine leistungsfähigere auszutauschen.
Welche AVM Fritzbox Router ist aktuell der beste?
AVM bringt relativ oft neue Modell auf dem Markt. Seit einigen Monaten gibt es ein neues Spitzenmodell mit der Fritzbox! 5690 Pro. Die verfügt aktuell über die beste und stärkste WLAN Versorgung und hat ein integriertes LWL-Modul, um die Glasfaseranschlussdose direkt mit dem Fritz-Router zu verbinden. Damit erspart sich der Anwender die Verwendung des ODT Glasfasermodems. Außerdem verfügt sie über Wifi 7, hat drei WLAN-Funkeinheiten und ZigBee Unterstützung. Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen WLAN und Wifi?
Die Fritzbox 5690 Pro ist mit ca. 350€ relativ teuer, bietet aber wirklich viel Leistung. Die ist zwar vom Gehäuse viel größer als die 7530, kann aber mit den passenden Halterungen auch gut an der Wand angebracht werden.
Migration der Fritzbox Konfiguration
Um die Umstellung auf die neue Fritzbox so einfach wie möglich zu gestalten, haben wir die Export- und Importfunktion der Fritzbox Weboberfläche verwendet. Damit ist es möglich, die Konfiguration zu sichern und auf der neuen Fritz!Box wiederherzustellen.
Um nicht gleich zu viel am System zu verändern, haben wir auch die Fritzbox 5690 Pro per Lan-Kabel an den LAN-Ports angeschlossen und das Glasfasermodul anfangs nicht verwendet, Dazu aber später mehr.
Fritzbox verhält sich extrem komisch
Nach der Umstellung der Fritzbox auf die 5690 Pro funktionierte scheinbar erst einmal alles korrekt. Die Einstellungen wurden übernommen, Internet, WLAN und die Telefonie funktionierte einwandfrei. Die vorhandenen AVM Repeater mussten neu ins Mesh aufgenommen werden, auch die Smart Home Komponenten.
Alle anderen Geräte im Haus konnten kommunizieren – so schien es. Immer und immer wieder kam es zu Problemen. Manche Geräte waren teilweise nicht zu erreichen, das Apple TV zum Beispiel funktionierte immer nur dann, wenn wir es einmal neu gestartet haben. Die Apps auf den Samsung Fernseher liefen nicht mehr einwandfrei, auch andere Smart Home Komponenten machten Probleme. Manchmal war die Fritz!Box auch gar nicht mehr erreichbar.
Fazit: Scheinbar hat die Übernahme der Fritzbox Konfiguration Probleme bereitet.
FritzBox auf Werkszustand zurückgesetzt
Danach haben wir uns entschlossen, die Fritz!Box auf Werkszustand zurückzusetzen und anschließend die komplette Einrichtung manuell durchzuführen und nicht erneut die Konfiguration von der 7530 zu verwerden.
Der Aufwand hielt sich in Grenzen, mit Hilfe der Assistenten der Fritz!Box war dies innerhalb einer Stunde erledigt. Auch hier mussten natürlich alle Mesh- & Smarthome Komponenten neu eingerichtet werden.
Auch die Tage danach lief der 5690 Pro einwandfrei, die Probleme mit dem Apple TV, den Samsung Fernseher usw. sind nicht wieder aufgetreten. Somit scheint es keine gute Idee zu sein, die Konfiguration zwischen verschiedenen Fritz-Routern auszutauschen bzw. zu migrieren.
Glasfaser-Modem auf 5690 Pro umstellen
Danach wollten wir die Konfiguration abschließen und die Glasfaser Anschlussdose direkt per LWL Kabel mit dem LWL-GBIC der Fritz!Box 5690 Pro verbinden. Damit ersparen wir uns das mitgelieferte Glasfaser ODT Modem von M-Net und den dazu notwendigen Stromanschluss.
Nachdem wir das LWL-Kabel umgesteckt haben, ging nichts mehr! Der Internetzugang war offline, auch alle möglichen Einstellungsänderungen brachten keinen Erfolg. Nach der Recherche im Internet war klar, dass M-Net nur registrierte Glasfaser Modems am Glasfaseranschluss zulässt.
M-Net Support anrufen – Eine Katastrophe
Nach einiger Recherche im Internet sind wie u.a. auf den M-Net Artikel (FRITZ!Box am M-net-Glasfaseranschluss einrichten) gestossen. Dort steht, dass man den M-Net Kundenservice unter der Rufnummer 0800/2906090 anrufen soll, um die neue Fritz!Box freischalten zu lassen.
Gesagt, getan. Die nette Dame am Telefon meinte aber, das wäre heute nicht mehr so und die FritzBox sollte auch so funktionieren. Ich sollte am besten nochmals die Fritz!Box auf Werkszustand zurücksetzen und es nochmals alles einrichten, dann wird das schon klappen.
Nach einer Stunde Aufwand war klar, es funktioniert natürlicht nicht. Also nochmals angerufen, aber nicht wirklich neue Erkenntnisse erhalten. Es soll ohne Freischaltung funktionieren, aber die nimmt zur Not mal die Modem.ID des integrierten Glasfaser GBics auf und gibt es an die Fachabteilung weiter. Solange kann ich ja den alten Anschluss per LAN Kabel noch nutzen!
3 Tage später geht nichts mehr – M-Net hat die Einstellungen geändert
Ohne Ankündigung ging 3 Tage später auf einmal nichts mehr. Der gesamte Internetzugang funktionierte nicht mehr und war tot. Danach habe ich erneut beim M-Net Support angerufen und es hieß, man hätte nun meine neue Modem Glasfaser ID hinterlegt und nun sollte mein Glasfaserzugang über das Glasfaser GBic der 5690 Pro funktionieren.
Ausprobiert und es funktionierte wirklich. Aber warum wir als Kunde weder einen Anruf noch eine schriftliche Information darüber erhalten, wann so eine gravierende Änderung durchgeführt wird, scheint zu viel Aufwand für M-Net zu sein. Dann schalten wir doch lieber einfach dem Kunden das eigene Glasfasermodem auch noch ab! Wieso? Warum können nicht 2 Glasfaser-Modem IDs auf einem Glasfaseranschluss als gültig hinterlegt sein?
Rückblick und Fazit
Die gesamte Umstellung ist nun gut 2 Monate her, seitdem läuft unsere neue Fritz!Box 5690 Pro einwandfrei und das WLAN ist wirklich sehr! gut. Nach den anfänglichen Problemen sind wir über den Wechsel der Fritzbox sehr froh und der relativ hohe Preis für die 5690 Pro scheint gerechtfertigt. Der M-Net Glasfaseranschluss läuft auch recht stabil.
Für Telekom Glasfaser Kunden haben wir auch eine Anleitung veröffentlicht. Alle nähere Infos finden Sie unter „Installation einer FritzBox an einem Telekom Glasfaser Modem 2„.
Ich habe bestimmt 15 Jahre sehr erfolgreich im Geschäftskundenbereich mit M-Net zusammengearbeitet und schätze M-Net in diesem Bereich sehr. Im Privatkundenbereich allerdings ist der Service eine Katastrophe, die Mitarbeiter kennen Ihr eigenen Produkte nicht. Allein das Drama, bis der Glasfaseranschluss bei uns im Haus lag, war ein Schauspiel. Die Bauarbeiter waren der deutschen Sprache nicht mächtig, wir mussten Nachbarn unterstützen, da sie sonst gar nicht in der Lage gewesen wären, die Fragen der ausländischen Bautrupps zu beantworten. Von den zeitlichen Verzögerungen und einer nicht vorhandenen Terminabsprache möchte ich erst gar nicht beginnen.
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