Was sind „eigene Dateien“ unter Windows und wie kann ich sie finden und welche Daten werden dort gespeichert? Die eigenen Dateien sind ein wichtiger Bestandteil jeder Windows Installation. Hier speichern Nutzer Dokumente, Bilder, Videos und andere persönliche Daten und nutzen diese Ordner und Unterordner für die Ablage Ihrer Daten. Microsoft hat in den eigenen Dateien bereits einige Vorgaben bereitgestellt, die der Windows Anwender nutzen kann. In dieser ausführlichen Windows Anleitung erfahren Sie alles Wichtige über die eigenen Dateien von Windows, wie Sie sie nutzen können und ggf. auch auf einen anderen PC übertragen können.

1. Was sind „Eigene Dateien“?

Unter „Eigenen Dateien“ versteht man die persönlichen Benutzerordner, die Windows standardmäßig für verschiedene Dateitypen und Dateiformate bereitstellt. Diese sind für eine bessere Organisation in Unterordner unterteilt. Die Struktur dieser Ordner hat sich im Laufe der verschiedenen Windows-Versionen leicht verändert. Während frühere Windows-Versionen wie Windows XP noch einen dedizierten Ordner „Eigene Dateien“ im Benutzerverzeichnis hatten, sind seit Windows 7 die verschiedenen Dateitypen in eigene Ordner wie „Dokumente“ oder „Bilder“ unterteilt. Seit Windows 10 und Windows 11 ist zudem OneDrive tief in das System integriert, sodass viele Benutzer ihre Dateien direkt in der Cloud speichern können. Unter „Eigenen Dateien“ versteht man die persönlichen Benutzerordner, die Windows standardmäßig für verschiedene Dateitypen bereitstellt. Diese sind für eine bessere Organisation in Unterordner unterteilt.

  • Dokumente: Enthält Word-Dokumente, PDFs und andere Textdateien.
  • Bilder: Hier werden standardmäßig Screenshots, Fotos und Grafiken gespeichert.
  • Musik: Speichert Audiodateien und Playlists.
  • Videos: Enthält Videodateien, wie Filme oder eigene Aufnahmen.
  • Downloads: Hier werden Dateien gespeichert, die aus dem Internet heruntergeladen wurden.
  • Desktop: Dateien und Ordner, die direkt auf dem Desktop abgelegt wurden.

Warum ist eine gute Organisation der eigenen Dateien wichtig?

Viele Nutzer speichern ihre Dateien ungeordnet ab, was zu Schwierigkeiten beim Wiederfinden führt. Eine gut strukturierte Organisation erleichtert den Zugriff und reduziert das Risiko, wichtige Dateien zu verlieren.

2. Den Speicherort der „Eigenen Dateien“ finden

Es kann nützlich sein, den Speicherort der eigenen Dateien zu kennen, besonders wenn du nach bestimmten Dokumenten suchst oder deine Dateien sichern möchtest. Standardmäßig befinden sie sich unter folgendem Pfad:

C:\Users\[Benutzername]\

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Explorer öffnen: Drücke die Windows Tastenkombination Windows Taste + E, um den Datei-Explorer zu öffnen.
  2. Zum Benutzerordner navigieren: Klicke in der linken Navigationsleiste auf „Dieser PC“ und dann auf „C:„.
  3. Benutzerverzeichnis aufrufen: Öffne den Ordner „Users“ (oder „Benutzer“ auf Deutsch) und dann den Ordner mit deinem Benutzernamen. Es gibt übrigens einen recht unbekannten Trick. Wenn Ihr das Windows „Ausführen“ Fenster mit der Windows Taste + „R“ aufruft und dann 2 Punkte „..“ eingebt und „OK“ drückt, dann wird ebenfalls der Windows Explorer direkt im Ordner „C:\Users“ bzw. „C:\Benutzer“ geöffnet. Weiterführende Informationen dazu findet Ihr auch in unserer Anleitung „Windows Ausführen Dialog mit „..“ ruft automatisch das Windows Profilverzeichnis auf – Windows Trick
    „.
  4. Eigene Dateien durchsuchen: Hier finden Sie
  5. die oben genannten Standardordner.
Eigene Dateien Users Ordner

Wenn Ihr den gesamten Inhalt des eigenen Windows Profilordners sehen möchtet, dann ruft einfach den Windows Ausführen Dialog auf und startet das Programm „.“ (nur ein Punkt). Dadurch öffnet sich dann das aktuelle Profilverzeichnis im Windows Explorer.

Eigene Dateien Users Profilordner

Alternative Speicherorte für eigene Dateien

Manche Nutzer speichern Dateien auch direkt auf anderen Partitionen oder Netzlaufwerken, um Speicherplatz auf der Hauptfestplatte zu sparen. Diese alternativen Speicherorte können über die Windows-Speicherverwaltung eingestellt werden.

Vor- und Nachteile alternativer Speicherorte

  • Netzlaufwerke:
  • Externe Festplatten oder USB-Sticks:
    • Vorteile: Mobilität, einfache Sicherung großer Datenmengen.
    • Nachteile: Gefahr von Datenverlust durch physische Beschädigung oder Verlust.
  • Cloud-Speicher (z. B. OneDrive, Google Drive):
    • Vorteile: Automatische Synchronisation, Zugriff von überall.
    • Nachteile: Begrenzter Speicherplatz in kostenlosen Tarifen, Datenschutzbedenken.

Je nach individuellem Bedarf kann die Kombination mehrerer Speicherorte sinnvoll sein, um sowohl Sicherheit als auch Flexibilität zu gewährleisten. Manche Nutzer speichern Dateien auch direkt auf anderen Partitionen oder Netzlaufwerken, um Speicherplatz auf der Hauptfestplatte zu sparen. Diese alternativen Speicherorte können über die Windows-Speicherverwaltung eingestellt werden.

3. Speicherort der eigenen Dateien ändern

Möglicherweise möchten Sie den Speicherort der eigenen Dateien ändern, um sie auf einer anderen Partition oder einem externen Laufwerk zu speichern. Dies kann Platz auf deiner Hauptfestplatte sparen und die Daten besser sichern. Microsoft bietet die Möglichkeit, Ordner wie „Dokumente“ der eigenen Dateien an einen anderen Speicherort zu verschieben.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Explorer öffnen (Durch Drücken der Windows Taste + „E„).
  2. Zum entsprechenden Ordner navigieren (z. B. „Dokumente„).
  3. Rechtsklick auf den Ordner und „Eigenschaften“ wählen.
  1. Zum Reiter „Pfad“ wechseln.
  2. „Verschieben“ klicken und einen neuen Speicherort wählen.
  3. Mit „Übernehmen“ bestätigen und eventuell Dateien verschieben lassen.

Der Gruppenrichtlinie lässt sich das Umleiten der Windows Profilordner verhindern.

4. Probleme durch ein übermäßig großes Benutzerprofil

Ein häufiges Problem bei der Nutzung der eigenen Dateien ist, dass sich das Benutzerprofil mit der Zeit enorm vergrößert. Dies geschieht, wenn viele große Dateien wie Videos, hochauflösende Bilder oder umfangreiche Dokumentensammlungen in den Standardordnern gespeichert werden. Ein stark aufgeblähtes Benutzerprofil kann folgende Nachteile mit sich bringen:

  • Längere Ladezeiten: Beim Anmelden am Computer kann es zu Verzögerungen kommen, da Windows das gesamte Profil laden muss.
  • Eingeschränkter Speicherplatz: Besonders auf SSDs mit begrenztem Speicher kann ein großes Benutzerprofil schnell für Platzprobleme sorgen.
  • Schwierigkeiten bei Backups: Wenn die Eigenen Dateien zu groß sind, dauert die Sicherung erheblich länger und benötigt mehr Speicherplatz.
  • Probleme bei der Synchronisation: Cloud-Dienste wie OneDrive oder Google Drive können Schwierigkeiten haben, sehr große Datenmengen effizient zu synchronisieren.

Lösungen zur Vermeidung eines aufgeblähten Benutzerprofils:

  • Große Dateien auslagern: Videos, große Bildersammlungen oder andere große Datenmengen auf einer separaten Partition oder einer externen Festplatte speichern (Datensicherung).
  • Downloads-Ordner regelmäßig leeren: Viele heruntergeladene Dateien werden nicht dauerhaft benötigt und sollten regelmäßig gelöscht oder archiviert werden.
  • Cloud-Speicher effizient nutzen: Synchronisiere nur die wichtigsten Dateien und lagere große Daten auf dedizierte Cloud-Speicherdienste aus.
  • Ordnerstruktur überdenken: Falls Sie viele große Dateien in den eigenen Dateien speichern, sollten Sie erwägen, separate Speicherorte außerhalb des Benutzerprofils zu verwenden.

5. Eigene Dateien auf einen anderen PC übertragen

Es gibt verschiedene Gründe, warum Nutzer ihre Dateien auf einen anderen PC übertragen möchten. Ein häufiger Anlass ist der Wechsel auf einen neuen Computer, sei es aus Leistungsgründen oder weil das alte Gerät defekt ist. Auch der Umzug in ein neues Büro oder das Arbeiten an mehreren Geräten kann die Notwendigkeit mit sich bringen, Dateien schnell und sicher zu übertragen. Eine weitere Motivation kann die regelmäßige Sicherung wichtiger Daten sein, um sie vor Datenverlust zu schützen. Wenn Sie Dateien von einem alten auf einen neuen Computer übertragen möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Wahl der besten Methode hängt von der Menge der Dateien und deinen technischen Anforderungen ab.

5.1 Übertragung per externer Festplatte oder USB-Stick

  1. Externe Festplatte oder USB-Stick anschließen an den alten PC.
  2. Datei-Explorer öffnen (Windows-Taste + E) und die gewünschten Dateien aus den Eigenen Dateien kopieren.
  3. Dateien auf die externe Festplatte oder den USB-Stick einfügen (Strg + V).
  4. Gerät sicher entfernen und an den neuen PC anschließen.
  5. Dateien auf den neuen PC kopieren (Strg + C, dann Strg + V – Kopieren und Einfügen).

5.2 Eigene Dateien kopieren mit Robocopy

Das Windows eigene Kopiertool Robocopy eignet sich ebenfalls hervorragend um die „eigenen Dateien“ auf einen USB-Stick und von dort dann auf einen anderen oder neuen PC zu kopieren. Dazu benötigen Sie eigentlich nur einen ausreichend großen USB-Stick mit genügend freiem Speicherplatz. Gegebenenfalls müssen Sie den USB Stick vorher formatieren. Achte darauf, dass ggf. der USB Schreibschutz aufgehoben ist. Schauen Sie im Windows Explorer nach, welcher Laufwerksbuchstabe dem USB-Stick nach dem Einstecken zugeordnet wurde. Führen Sie dann folgendes durch:

  • 1. Eingabeaufforderung öffnen: Drücken Sie die Windows Taste + „R“ geben Sie „CMD“ ein um die Eingabeaufforderung zu starten. Achte darauf, dass CMD als Administrator ausgeführt wird.
  • Robocopy-Befehl ausführen: Führen Sie folgenden Befehl aus, um die eigenen Dateien zu kopieren:
robocopy "%USERPROFILE%\Documents" E:\Backup\Documents /E /Z /COPY:DAT /DCOPY:T /V /ETA

Erklärungen der Robocopy Parameter

  • %USERPROFILE%\Documents → Quellordner (Eigene Dateien)
  • E:\Backup\Documents → Zielordner auf dem USB-Stick
  • /EKopiert alle Unterverzeichnisse, auch leere
  • /Z → Aktiviert den fortsetzbaren Modus für Netzwerkunterbrechungen
  • /COPY:DAT → Kopiert Dateien mit deren Attributen (Datum, Attribute, NTFS-Berechtigungen)
  • /DCOPY:T → Behält die Zeitstempel von Verzeichnissen bei
  • /V → Zeigt detaillierte Informationen über kopierte Dateien an
  • /ETA → Zeigt eine geschätzte Fertigstellungszeit an

Automatisierung mit einer Batch-Datei (Optional)

Falls Sie den Kopiervorgang häufiger ausführen möchten, können Sie eine Batch-Datei erstellen:

  1. Öffnen Sie den Editor (notepad.exe)
  2. Fügen Sie folgenden Code ein:
@echo off
robocopy "%USERPROFILE%\Documents" E:\Backup\Documents /E /Z /COPY:DAT /DCOPY:T /V /ETA
pause
  1. Speichern Sie die Datei als backup.bat ab.
  2. Doppelklicken Sie auf die Datei, um den Kopiervorgang zu starten.

Fehlerbehandlung

5.3 Übertragung mit OneDrive oder einem Cloud-Dienst

  1. OneDrive oder einen anderen Cloud-Speicherdienst auf dem alten PC einrichten.
  2. Dateien in den Cloud-Speicher hochladen (beachte ggf. Speicherplatzlimits).
  3. Auf dem neuen PC anmelden und Dateien aus der Cloud herunterladen.

5.4 Übertragung mit einem Netzwerk (LAN oder WLAN)

  1. Beide PCs im selben Netzwerk verbinden.
  2. Freigabe für den Ordner „Eigene Dateien“ aktivieren (Rechtsklick -> „Eigenschaften“ -> „Freigabe“).
  3. Auf dem neuen PC über das Netzwerk auf den alten PC zugreifen und die Dateien kopieren.

5.5 Übertragung mit Windows Easy Transfer oder Drittanbieter-Tools

Windows bietet kein integriertes „Easy Transfer“ mehr, aber Programme wie Laplink PCmover oder Macrium Reflect können helfen, Benutzerprofile und Dateien auf einen neuen PC zu übertragen.

Mit diesen Methoden können Sie Ihre eigenen Dateien schnell und effizient auf einen neuen Computer übertragen, ohne dass wichtige Daten verloren gehen.

Fazit

Die eigene Dateien in Windows sind ein wunderbares Feature zur Verwaltung und Speicherung der privaten Daten. Microsoft gibt bereits zahlreiche Ordner wie Bilder, Dokumente oder Videos vor, um die Daten in den verschiedenen Verzeichnissen geordnet abzulegen. Allerdings solle man darauf achten, das Benutzerprofil nicht unnötig aufzublähen, um Leistungsprobleme und Speicherengpässe zu vermeiden. Gerade bei der Speicherung privater Bilder oder Videos bietet sich eine Auslagerung der Daten auf externe Speichermedien an, um den Speicherort der eigenen Daten zu entlasten.