Exchange Postfächer in eine PST-Datei zu exportieren war bei Microsoft Exchange Servern schon immer möglich. So auch bei Microsoft Exchange 2007 und 2010. Da ich dies in der Vergangenheit beim Exchange 2003 schon diverse Male praktiziert hatte, habe ich mir gedacht, beim Exchange 2007 funktioniert es zwar nicht mit EXMERGE, aber es gibt ja die Exchange Powershell und ich habe schon in diversen Foren gelesen, wie der Befehl zum Export lautet.

Um ein einzelnes Postfach zu exportieren lautet der Befehl:

Export-Mailbox -identity USERNAME  -PSTFolderPath c:\export\USERNAME.pst

Was mir nun der Exchange Server 2003 anzeigt erstaunte mich doch sehr!

„Sie arbeiten auf einem 64-Bit-Computer. Zum Exportieren in eine oder Importieren aus einer PST-Datei müssen Sie auf einem 32-Bit-Computer arbeiten, auf dem Outlook 2003 SP2 oder höher installiert ist.“

Exchange 2003 Export to PST

Ganz ehrlich, was soll der Schmarrn?  Der Exchange Server 2007 ist nun als 64-Bit Version in einer Produktionsumgebung zugelassen, so jedenfalls das offizielle Statement zum Exchange Server 2007.

Wie soll ich denn dann meine Daten in eine PST-Datei exportieren können wenn nicht so?

Nach einiger Überlegung und ein wenig Recherche im Internet bin ich dann selber auf die Lösung gekommen. Um den Export sauber durchführen zu können benötigt man am besten einen „alten“ Windows Server 2003 R2 32-Bit incl. installiertem Microsoft Outlook. Glücklicherweise hatte ich einen Microsoft Server 2003 R2 mit SP2 zur Hand und ein Microsoft Office 2003 mit Service Pack 3 war auch schon installiert.

Aber trotzdem fehlte noch einiges um den Export wirklich durchführen zu können.

Denn wir benötigen ja auf jeden Fall die Exchange Verwaltungs-Shell auf dem Windows Server 2003 R2. Diese habe ich mir dann direkt bei Microsoft heruntergeladen. Es handelt sich hierbei um die Microsoft Exchange Server 2007 Management Tools (32-Bit).  Aber Ihr müsst aufpassen, denn diese Management Tools gibt es in 3 verschiedenen Versionen, je nachdem welches Service Pack Ihr auf dem Exchange 2007 einsetzt. Wenn Ihr dies nicht genau wisst so schaut Euch die Store.exe an, an der Versionsnummer der Datei kann man sehr einfach im Internet nachschauen welche Exchange Server Version mit welchem Service Pack eingesetzt wird.

Nachdem ich die Exchange 2007 Management Tools heruntergeladen habe, immerhin sind es knapp 1,2GB, habe ich versucht die Installation durchzuführen. Allerdings scheiterte dies sofort, das keine Powershell auf dem Windows Server 2003 R2 installiert war. Diese habe ich dann noch nachinstalliert, Ihr findet die aktuelle Version vom Powershell 2.0 im „Windows Management Framework Core Package“.

Nun konnte ich die Exchange 2007 Management Tools installieren. Achtet aber darauf dass Ihr nur die Management Tools installiert, Ihr benötigt nichts weiteres.

Daraufhin habe ich die Exchange Verwatungs-Shell gestartet und mein Befehl vom Anfang erneut aufgerufen:

Export-Mailbox -identity USERNAME  -PSTFolderPath c:\export\USERNAME.pst

Nun kam eine erneute Sicherheitsabfrage ob ich dieses wirklich durchführen möchte. Nachdem ich dies mit „Y“ beantwortet hatte startete der Export. Das erste was mich verwunderte war die Anzeige „Die Nachrichten werden verschoben ….„. Natürlich werden die Daten nur in die PST-Datei kopiert, sie bleiben im Exchange 2007 Postfach vollständig erhalten.

Export Exchange 2003 Data to PST-Files

Als Fazit muss ich sagen dass sich Microsoft hier nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, denn diese Funktion sollte doch auch direkt auf einem Exchange Server 2007 ausführbar sein.

Solltet Ihr Interesse an weiteren Beiträgen zum Thema „Microsoft Exchange“ haben, so schaut Euch doch einfach bitte folgende Informationen an.

– E-Mail Relay ohne Authentifizierung auf Exchange 2010 einrichten – Fehler (0x8004020f)
– Exchange Postfach SecErr DSID-031520BB (INSUFF_ACCESS_RIGHTS)
– SP3 Fehler beim Update vom Microsoft Exchange 2010 (ID 1248 & 3776)
– Postfachgrössen beim Exchange 2010 abfragen
– Getrennte Postfächer beim Exchange 2010 löschen
– Exchange „MapiExceptionCallFailed“ Datenbank kann nicht eingebunden werden
– Fehler bei der Installation der Exchange 2010 Verwaltungskonsole
– Exchange Fehler bei „Neue lokale Verschiebungsanforderung“
– Microsoft Exchange Überwachungs-Software – Freeware