Ein stabiles und schnelles WLAN ist heute extrem wichtig. Aber wie kann ich das vorhandene WLAN Signal verstärken? Was kann ich unternehmen, wenn das Signal im Homeoffice oder beim Surfen ständig abbricht oder zu schwach ist? Gerade Einsteiger stehen oft ratlos vor Verbindungsproblemen. In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten, wie Sie mit einfachen Mitteln das WLAN-Signal verstärken können.

Schritt 1: Signalstärke des WLAN überprüfen

Bevor Sie Maßnahmen ergreifen, sollten Sie zuerst herausfinden, wie stark Ihr aktuelles WLAN-Signal überhaupt ist. Windows 11 bietet dafür einfache Möglichkeiten:

  1. Über das Taskleisten-Symbol prüfen: Klicken Sie unten rechts auf das WLARN-Symbol in der Taskleiste. Dort sehen Sie die Signalbalken Ihres verbundenen Netzwerks. Vier Balken stehen für ein sehr gutes Signal, während ein einzelner Balken auf eine schwache Verbindung hindeutet.
WLAN Signalstärke Windows Taskleiste
  1. In den Einstellungen nachsehen: Öffnen Sie die Einstellungen von Windows (z.B. mit Windows Taste + I) und gehen Sie zu Netzwerk & Internet > WLAN. Dort wird das aktuell verbundene WLAN-Netzwerk angezeigt, inklusive eines kleinen Icons mit Balken, das ebenfalls die Signalqualität widerspiegelt.
  2. Details im Netzwerkstatus: Für noch mehr Details können Sie in derselben Einstellung auf Hardwareeigenschaften Ihres WLANs klicken. Alternativ öffnen Sie die klassische Systemsteuerung und dort Netzwerkstatus anzeigen. In den Adaptereigenschaften finden Sie oft Angaben wie Signalqualität in Prozent und die aktuelle Übertragungsrate (Linkspeed).

Beobachten Sie die Signalstärke an verschiedenen Stellen in Ihrer Wohnung. Sinkt der Wert drastisch, wenn Sie sich weiter vom Router entfernen oder Wände dazwischen liegen, ist klar, dass Entfernung und Hindernisse das Problem sind. Haben Sie generell schon in Router-Nähe nur ein oder zwei Balken, könnte es auf Störquellen oder Geräteeinstellungen hindeuten.

Schritt 2: WLAN-Netzwerk mit Windows-Tools analysieren

Wenn das Signal schwach ist, lohnt sich eine kleine Analyse, woran es liegen könnte. Windows 11 bringt einige Tools mit, um Ihr WLAN-Umfeld genauer zu untersuchen:

  • Windows-Netzwerkdiagnose: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das WLAN-Symbol in der Taskleiste und wählen Sie Probleme behandeln. Windows führt dann automatisch eine Netzwerkdiagnose durch. Diese kann zwar nicht alle Probleme lösen, zeigt aber oft an, ob z.B. ein Konfigurationsproblem vorliegt.
  • Umgebende Netzwerke scannen: Häufig liegt ein schwaches Signal an überlasteten WLAN-Funkkanälen oder vielen Nachbar-Netzwerken. Sie können mit einem einfachen Kommando prüfen, welche WLANs in Ihrer Umgebung funken: Öffnen Sie die Eingabeaufforderung oder PowerShell (zum Beispiel mit Rechtsklick auf Start) und geben Sie den folgenden Befehl ein.
netsh wlan show networks mode=bssid
  • Die Ausgabe listet alle in Reichweite befindlichen WLANs mit Details auf – darunter den Kanal und die Signalstärke dieser Netze.
  • Auswertung der Scan-Ergebnisse: Schauen Sie in der Liste nach Ihrem eigenen WLAN-Netz. Notieren Sie, welchen Kanal Ihr Netzwerk nutzt (z.B. Kanal 6 auf 2,4 GHz). Vergleichen Sie das mit den Netzwerken der Nachbarn: Funken viele davon auf dem gleichen Kanal? Wenn ja, kann es zu Interferenzen kommen, die Ihr Signal schwächen.
  • Zusätzliche Analysetools: Falls Ihnen die Kommandozeile zu kompliziert ist, gibt es auch kostenlose WLAN-Analysetools (z.B. „Wi-Fi Analyzer“ aus dem Microsoft Store), die grafisch darstellen, welche Kanäle stark belegt sind. Diese Tools sind optional, aber sie erleichtern die Einschätzung, ob Ihr Router vielleicht auf einem ungünstigen Kanal sendet.

Durch die Netzwerkanalyse gewinnen Sie ein besseres Bild der Situation. Sie wissen nun, ob möglicherweise Störquellen (wie viele andere WLANs auf gleichem Kanal) das Signal beeinträchtigen. Auch andere Faktoren können sichtbar werden – etwa, ob Ihr PC vielleicht nur im langsameren 2,4-GHz-Band verbunden ist, obwohl 5 GHz verfügbar wäre. Mit diesem Wissen können Sie gezielt Verbesserungen vornehmen.

Schritt 3: Den WLAN-Kanal wechseln

Wenn Ihre Analyse ergeben hat, dass viele WLAN-Netze auf demselben Funkkanal funken wie Ihres, kann ein Kanalwechsel wahre Wunder wirken. Der WLAN-Kanal bestimmt, auf welcher Frequenz innerhalb des Bandes Ihr Router sendet. Insbesondere im 2,4-GHz-Band überschneiden sich die wenigen verfügbaren Kanäle oft, wenn viele Router in der Nachbarschaft denselben verwenden. So ändern Sie den Kanal:

  1. Router-Webinterface öffnen: Der Kanal wird im Router eingestellt, nicht am PC. Öffnen Sie einen Browser und geben Sie die IP-Adresse Ihres Routers ein (häufig 192.168.1.1 oder 192.168.178.1 – schauen Sie ggf. in das Handbuch oder auf die Unterseite des Routers). Melden Sie sich mit Ihren Router-Zugangsdaten an.
  2. WLAN-Einstellungen finden: Suchen Sie im Router-Menü nach dem Abschnitt WLAN oder Wireless. Je nach Modell gibt es dort Unterpunkte wie Funkkanal, Wireless Settings oder Kanal.
WLAN Funkkanal einstellen
  1. Freien Kanal auswählen: Im 2,4-GHz-Band sind insbesondere die Kanäle 1, 6 oder 11 empfehlenswert, da diese sich nicht überlappen. Wählen Sie einen Kanal, der laut Ihrer vorherigen Netzwerkanalyse weniger belegt ist. Im 5-GHz-Band sind meist viele Kanäle verfügbar; hier können Sie ebenfalls einen anderen Kanal testen, falls Sie Störungen vermuten.
  2. Einstellungen speichern: Übernehmen Sie die neue Einstellung und speichern Sie sie. Der Router benötigt eventuell einen kurzen Moment, um den Kanal zu wechseln – Ihre WLAN-Verbindung unterbricht dann kurz und stellt sich neu her.

Tipp: Viele moderne Router haben eine Option „Auto-Kanal“ oder automatische Kanalwahl. Ist diese aktiv, versucht der Router selbstständig, einen möglichst freien Kanal zu nutzen. Trotzdem kann es sinnvoll sein, manuell einzugreifen, falls der Router trotz Auto-Einstellung auf einem vollen Kanal gelandet ist. Nach dem Kanalwechsel prüfen Sie erneut die Signalstärke (siehe Schritt 1). Mit etwas Glück haben sich die Balken schon verbessert, wenn Störungen die Hauptursache waren.

Schritt 4: 5-GHz- oder 2,4-GHz-Band einstellen

Moderne WLAN-Router und -Empfänger arbeiten auf zwei Frequenzbändern: 2,4 GHz und 5 GHz. Beide haben Vor- und Nachteile. Ein einfacher Weg, das Signal zu optimieren, ist daher der Wechsel auf das passende Band:

  • Unterschiede der Frequenzen: Das 2,4-GHz-Band reicht weiter und durchdringt Wände besser, ist dafür langsamer und stärker von Störungen betroffen (weil z.B. Bluetooth, Mikrowellen und viele Nachbar-WLANs ebenfalls 2,4 GHz nutzen). Das 5-GHz-Band ermöglicht deutlich höhere Geschwindigkeiten und ist oft weniger ausgelastet, hat aber eine geringere Reichweite – hinter mehreren Räumen oder einer Betondecke kommt davon weniger an. Windows verfügt von Haus auch über Befehle um die WLAN Geschwindigkeit abzufragen.
  • Prüfen, welches Band genutzt wird: Viele Router senden auf beiden Bändern gleichzeitig denselben WLAN-Namen (SSID). Das Endgerät wählt dann automatisch eines der beiden. In Windows 11 können Sie sehen, mit welchem Band Sie verbunden sind, indem Sie in den Eigenschaften Ihrer WLAN-Verbindung nachschauen (dort steht z.B. Frequenzband: 5 GHz). Alternativ verraten es die Netzwerknamen selbst, wenn der Router unterschiedliche SSIDs fürs 2,4- und 5-GHz-Netz hat (z.B. MeinNetz_24 vs. MeinNetz_5G).
  • Zum besseren Band wechseln: Falls Ihr Gerät derzeit im 2,4-GHz-Netz hängt und das Signal schwach ist, prüfen Sie, ob das 5-GHz-Netz desselben Routers verfügbar ist. In unmittelbarer Router-Nähe bringt 5 GHz oft spürbar mehr Geschwindigkeit. Gehen Sie auf das WLAN-Symbol und schauen Sie in der Netzwerk-Liste, ob ein entsprechendes 5-GHz-Netz Ihres Routers sichtbar ist. Verbinden Sie sich damit, um zu testen, ob die Verbindung stabiler oder schneller wird.
  • 2,4 GHz für mehr Reichweite: Umgekehrt gilt: Sollten Sie weit vom Router entfernt sein (z.B. ein Stockwerk tiefer) und Probleme mit einem 5-GHz-Netz haben, kann ein Wechsel zum 2,4-GHz-Netz sinnvoll sein. Das 2,4-GHz-Signal kommt möglicherweise besser durch Wände und Decken, sodass die Verbindungsqualität steigt – auch wenn die maximale Datenrate geringer ist.

Beachten Sie, dass ältere Geräte manchmal nur 2,4 GHz unterstützen. Moderne Laptops und Smartphones beherrschen jedoch meist beide Frequenzen. Ein gezielter Band-Wechsel kann je nach Situation für eine bessere Abdeckung oder Geschwindigkeit sorgen. Gegebenenfalls können Sie in Ihrem Router auch beiden Frequenzbändern unterschiedliche Namen geben, um manuell auswählen zu können, welches Sie nutzen möchten.

Schritt 5: WLAN-Treiber aktualisieren

Ein oft unterschätzter Faktor für WLAN-Probleme sind veraltete Treiber der WLAN-Netzwerkkarte Ihres Computers. Der Treiber ist die Software, die Windows 11 mit Ihrer WLAN-Hardware kommunizieren lässt. Wenn hier etwas hakt oder der Treiber nicht auf dem neuesten Stand ist, kann das die Signalstärke und Stabilität beeinflussen. So führen Sie ein Update durch:

WLAN Treiber aktualisieren
  1. Über Windows Update: Am einfachsten ist der Weg über Windows Update. Öffnen Sie die Einstellungen und klicken Sie auf Windows Update. Suchen Sie nach neuen Updates. Unter den optionalen Updates tauchen manchmal aktuelle Treiber für Hardware auf, einschließlich WLAN-Adaptern. Installieren Sie verfügbare Updates und starten Sie den PC neu, falls gefordert.
  2. Geräte-Manager verwenden: Für eine gezielte Treiber-Aktualisierung öffnen Sie den Geräte-Manager. Klicken Sie mit rechts auf das Startmenü und wählen Sie Geräte-Manager. Suchen Sie dort den Eintrag Netzwerkadapter und klappen Sie ihn aus. Finden Sie Ihren WLAN-Adapter in der Liste (Bezeichnungen wie „Wireless“, „WLAN“, „802.11“ oder der Herstellername wie Intel, Realtek, Qualcomm etc.). Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie Treiber aktualisieren. Anschließend können Sie Automatisch nach Treibern suchen lassen. Windows sucht dann online in der Microsoft-Datenbank nach neueren Treibern.
  3. Treiber manuell installieren (optional): Findet Windows keinen neueren Treiber, lohnt ein Besuch auf der Website des Herstellers Ihres Laptops oder WLAN-Adapters. Viele bieten im Support-Bereich Downloads für aktuelle WLAN-Treiber an. Laden Sie den passenden Treiber für Ihr Modell und Windows 11 herunter und installieren Sie ihn gemäß Anleitung des Herstellers.

Nach der Aktualisierung des WLAN-Treibers verbinden Sie sich erneut mit Ihrem WLAN und testen, ob sich die Signalstärke oder Verbindungsstabilität verbessert hat. Neue Treiber beheben manchmal Kompatibilitätsprobleme oder nutzen neue Funktionen, die das Funkmodul effizienter machen. Achten Sie bei Problemen darauf, dass unter Windows das WLAN auch aktiviert ist.

Schritt 6: Die optimale Position für den Router finden

Nicht zuletzt spielt die Position des WLAN-Routers eine entscheidende Rolle für die Signalabdeckung. Selbst ein Top-Router liefert schlechte Ergebnisse, wenn er ungünstig platziert ist. Schon kleine Änderungen können das Funknetz deutlich verbessern:

  • Zentral aufstellen: Platzieren Sie den Router möglichst zentral in der Wohnung oder im Haus. Von einem zentralen Standort aus kann sich das Signal gleichmäßiger in alle Richtungen ausbreiten. Steht der Router dagegen in einer Ecke des Hauses, wird ein großer Teil des Signals nach draußen oder in Bereiche gesendet, wo es niemand braucht.
  • Höhe und Umgebung: Stellen Sie den Router etwas erhöht auf (zum Beispiel auf ein Regal oder einen Schrank) und nicht direkt auf den Boden. Funksignale breiten sich leicht nach unten und zur Seite aus – eine höhere Position erhöht die Reichweite. Achten Sie darauf, dass keine dicken Hindernisse direkt um den Router herum stehen. Mauern, Metallregale oder auch ein großer Fernseher direkt neben dem Router können das Signal abschirmen.
  • Weniger Hindernisse: WLAN-Signale werden von Wänden und Decken gedämpft. Besonders Stahlbeton, Metall und Wasser (z.B. ein großer Wasserboiler oder Fußbodenheizung) schwächen das Signal stark. Versuchen Sie, eine Aufstellung zu wählen, bei der so wenige massive Hindernisse wie möglich zwischen Router und den typischen Aufenthaltsorten der Nutzer liegen. Offene Türen und wenige Wände dazwischen verbessern die Chancen auf ein starkes Signal.
  • Störquellen meiden: Andere elektronische Geräte können funken und stören. Halten Sie den Router nach Möglichkeit fern von Mikrowellen, schnurlosen DECT-Telefonen, Babyphones oder dicken Lautsprechern. Auch Aquarium-Heizungen oder ältere Bluetooth-Geräte in direkter Nähe sind ungünstig. Kurz gesagt: geben Sie dem Router etwas „Freiraum“, um sein Signal sauber abstrahlen zu können.
  • Antennen ausrichten: Hat Ihr Router externe Antennen, richten Sie diese unterschiedlich aus (eine vertikal, eine horizontal), um eine bessere Abdeckung zu erzielen. Unterschiedliche Geräte empfangen das Signal besser, wenn es in verschiedenen Ebenen polarisiert ist.

Haben Sie die Position optimiert, nutzen Sie wieder Windows 11, um die Signalstärke an Ihren Geräten zu prüfen (siehe Schritt 1). Oft lassen sich durch ein Umstellen des Routers Funklöcher beseitigen, ohne dass zusätzliche Hardware nötig ist.

Was ist der Unterschied zwischen einem WLAN-Verstärker und einem Repeater?

Viele Begriffe schwirren herum, wenn es um die Erweiterung des WLANs geht. Zwei davon sind WLAN-Verstärker und WLAN-Repeater. Aber worin unterscheiden sie sich? Die kurze Antwort: überhaupt nicht. Im Alltag werden beide Worte meist gleichbedeutend verwendet.

Technisch gesehen ist der Begriff „Verstärker“ etwas irreführend. Ein Repeater verstärkt nicht einfach das originale Signal wie ein Lautsprecher, sondern er empfängt das Signal Ihres Routers und sendet es neu aus. Er fungiert also als eine Art Zwischenstation: Auf der einen Seite ist er mit dem Router verbunden, auf der anderen Seite eröffnet er ein zweites WLAN, in das sich Ihre Geräte einloggen. Dieses Zweit-Netz hat meist den gleichen Namen und Passwort wie das ursprüngliche, damit Sie es nahtlos nutzen können.

Ein WLAN-Verstärker im Sprachgebrauch meint genau so ein Gerät. Der Repeater „vergrößert“ die Reichweite Ihres WLANs, indem er die Daten weiterleitet. Die direkte Übersetzung von Repeater ist „Wiederholer“, was das Prinzip gut beschreibt – auch wenn der Begriff nicht so geläufig ist. Zusammengefasst: Ein spezieller Unterschied zwischen WLAN-Verstärkern und Repeatern existiert im Heimnetz praktisch nicht; es handelt sich um zwei Bezeichnungen für dieselbe Lösung, nämlich die WLAN-Reichweite zu erhöhen.

TIPP: Wussten Sie eigentlich, dass Sie einen Windows PC auch mit einem WLAN verbinden können , welches aktuell nicht in Reichweite ist.

Sind WLAN-Verstärker sinnvoll?

Ob ein WLAN-Verstärker (Repeater) sinnvoll ist, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Solche Geräte können sehr hilfreich sein, haben aber auch Einschränkungen:

Vorteile:

  • Bessere Abdeckung: Wenn Ihr Router nicht die gesamte Wohnfläche abdeckt und es Zimmer mit schwachem oder gar keinem Signal gibt, kann ein Repeater diese Lücken füllen. Er wird in einer Zwischenposition aufgestellt (wo noch ausreichend Router-Signal ankommt) und erweitert von dort das WLAN in die entfernten Bereiche. Manchmal stehen Drucker gerade im Homeoffice etwas abseits. Hier hilft ein besseres WLAN und unsere Anleitung, wie Sie z.B. ein HP Drucker mit Ihrem WLAN verbinden können.
  • Einfache Einrichtung: Moderne WLAN-Repeater sind für Einsteiger geeignet. Viele Modelle lassen sich per Knopfdruck (WPS) oder eine einfache App einrichten. Sie brauchen kein Netzwerkkabel zu verlegen – der Repeater muss nur in eine Steckdose gesteckt werden.
  • Kostengünstig: Repeater sind in der Regel günstiger als ein neuer Router oder komplexe Mesh-Systeme, die oft in großen Gebäuden Anwendung finden. Für relativ wenig Geld erhält man eine spürbare Verbesserung der Reichweite.

Nachteile und Grenzen:

  • Halbierung der Geschwindigkeit: Ein klassischer Single-Band-Repeater, der nur ein Frequenzband nutzt, empfängt und sendet auf demselben Kanal. Dadurch geht etwa die Hälfte der Datenrate verloren, da er abwechselnd lauschen und funken muss. In der Praxis bedeutet das: Ihr WLAN wird durch einen Repeater meist langsamer, insbesondere bei älteren oder günstigen Geräten.
  • Optimale Platzierung nötig: Ein Verstärker nützt nur, wenn er noch ein gutes Signal vom Router bekommt. Steckt man ihn zu weit draußen in der Funkloch-Ecke ein, kann er nichts verstärken. Man muss experimentieren, an welcher Steckdose der Repeater noch mindestens z.B. 2-3 Empfangsbalken vom Router bekommt, um von dort aus weiterzusenden.
  • Störeinflüsse bleiben: Auch ein Repeater kämpft mit denselben Hindernissen (Wände, Funkstörer). Jede Wand zwischen Router und Repeater und dann Repeater zu Endgerät verschlechtert das Signal weiter. Die Gesamtleistung hängt also stark von den räumlichen Gegebenheiten ab.

Tipps für den sinnvollen Einsatz:

Wenn Sie einen Dualband-Router besitzen, wählen Sie am besten auch einen Dualband-Repeater. Diese Geräte können auf zwei Frequenzen gleichzeitig funken (etwa Empfang auf 5 GHz vom Router und Weiterleitung auf 2,4 GHz zu den Geräten, oder umgekehrt). Dank dieser Technik – oft als Crossband-Repeating bezeichnet – wird die Geschwindigkeit weniger ausgebremst, da jedes Band separat für Empfang bzw. Senden genutzt wird. Noch besser sind Triband-Repeater oder Mesh-fähige Geräte, die einen dritten Funkkanal ausschließlich für die Verbindung zum Router reservieren. Das verhindert, dass Nutzerdaten den „Rückweg“ zum Router verstopfen.

Ein WLAN-Verstärker ist also sinnvoll, wenn Sie mit einfachen Mitteln die Reichweite erhöhen möchten und bereit sind, eventuell etwas Tempo einzubüßen. In vielen Wohnungen lässt sich mit einem gut platzierten Repeater tatsächlich ein störungsfreies Surfen auch im letzten Zimmer ermöglichen. Haben Sie jedoch sehr hohe Ansprüche an die Geschwindigkeit überall im Haus (z.B. für 4K-Streams oder Online-Gaming) oder sehr große Flächen abzudecken, könnten Mesh-WLAN-Systeme oder zusätzliche Access Points über Kabel die bessere Wahl sein. Für den Durchschnittshaushalt stellt ein WLAN-Verstärker jedoch einen praktikablen Kompromiss dar, um Funklöcher zu stopfen.

Fazit

Ein schwaches WLAN-Signal müssen Sie nicht akzeptieren. Schon mit recht einfachen Mitteln und den Bordwerkzeugen von Windows können Sie Ihre WLAN Installation deutlich verbessern.

Wichtig ist, systematisch vorzugehen: Erst prüfen, dann Schritt für Schritt optimieren. Jede Wohnung ist anders, daher hilft es, verschiedene Maßnahmen auszuprobieren. Mit etwas Geduld finden Sie die optimale Kombination für Ihr Zuhause. Und wenn alles nichts hilft, wissen Sie nun, dass WLAN-Verstärker/Repeater als nächster Schritt infrage kommen und wie sie funktionieren.