WordPress zählt zu den weltweit am meisten genutzten Content-Management-Systemen – entwickelt ursprünglich für den Betrieb auf Linux-Servern mit Apache oder NGINX.

Doch was passiert, wenn Unternehmen auf eine Microsoft-Infrastruktur setzen und WordPress damit auf einem Windows Server betreiben wollen? Die Idee ist durchaus naheliegend, schließlich ist die Windows-Umgebung in vielen Firmen Standard. In der Praxis zeigt sich: Der reibungslose Betrieb ist möglich, aber nicht ganz ohne technische Hürden.

Der folgende Artikel beleuchtet die Voraussetzungen, die Herausforderungen und sinnvollen Alternativen.

Grundlagen: WordPress unter IIS – was ist zu beachten?

Technisch betrachtet lässt sich WordPress auf einem Windows Server mit IIS, also Internet Information Services, betreiben. Dafür müssen jedoch zunächst einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • PHP muss installiert und für IIS eingerichtet werden. Das bedeutet, dass Handler-Mappings, CGI-Unterstützung und die richtige PHP-Version zu aktivieren sind.
  • MySQL oder MariaDB dienen wie gewohnt als Datenbanklösung. Alternativ lässt sich jedoch auch der Microsoft ODBC-Treiber mit MySQL verwenden.
  • Die eigentliche WordPress-Installation erfolgt dann wie gewohnt per Upload und Browser-Konfiguration.

Klingt erst einmal machbar – und das ist es auch. Dennoch treten im Alltag häufig Kompatibilitätsprobleme auf. Beispielsweise funktionieren einige Themes und Plugins nicht korrekt, Rewrite-Regeln für hübsche URLs müssen manuell angepasst werden und typische Apache-Features wie .htaccess fehlen vollständig.

Ein spezialisierter WordPress Hosting Service kann diese Stolpersteine allerdings umgehen, indem er die Systemumgebung optimal auf die Anforderungen von WordPress abstimmt – inklusive Sicherheit, Updates und Support.

Performance und Stabilität: nicht immer optimal

Ein besonders häufiger Kritikpunkt bei dem Einsatz von WordPress unter Windows besteht in Leistungseinbußen. Während kleine Seiten in der Regel problemlos laufen, zeigen sich bei komplexeren Setups schnell Schwächen:

  • Das Caching funktioniert unter IIS anders. Tools wie WinCache müssen separat eingerichtet werden.
  • CPU-Last und Ladezeiten steigen bei einer hohen Besucherzahl, da die PHP-Verarbeitung unter Windows grundsätzlich weniger effizient ist als unter Linux.
  • Rewrite Rules und Permalinks erfordern zusätzlichen Konfigurationsaufwand über die web.config-Datei.

Zwar lassen sich diese Punkte mit dem nötigen technischen Know-how und einer gezielten Optimierung in den Griff bekommen – doch der Aufwand steht häufig nicht im Verhältnis zum Nutzen. Dies gilt insbesondere, wenn bessere Alternativen zur Verfügung stehen.

Sicherheit ist kein Selbstläufer

Die Sicherheit einer WordPress-Installation hängt maßgeblich vom Systemumfeld ab. Unter Windows Server gelten in diesem Zusammenhang einige Besonderheiten:

  • Die Rechteverwaltung muss strikt beachtet werden. Schreibrechte sollten nur auf das Nötigste beschränkt sein.
  • Updates von PHP, IIS und der Windows Server-Komponenten erfordern deutlich mehr manuellen Aufwand als bei Linux-Distributionen.
  • Plugins für Sicherheit und Malware-Schutz sind teils nur eingeschränkt kompatibel mit den Windows-Systemen.

Zudem bieten viele WordPress-Sicherheitslösungen ihre besten Funktionen ausschließlich für Apache/Nginx-Umgebungen an. An diesen Punkten entstehen also potentielle Lücken, die nicht jeder Nutzer ohne Weiteres selbstständig schließen kann.

Möglich, aber selten sinnvoll

Ja, WordPress lässt sich durchaus auf einem Windows Server betreiben. Diejenigen, die bereit sind, sich mit den technischen Anforderungen auseinanderzusetzen, können eine stabile Umgebung schaffen.

Für viele Anwendungsfälle lohnt sich der Aufwand jedoch nicht. Der Pflegebedarf fällt hoch aus, die Kompatibilität ist eingeschränkt und die Performance leidet bei wachsendem Traffic.

Gerade für professionelle oder geschäftskritische Websites ist aus diesem Grund ein spezialisierter Hosting-Anbieter, der auf WordPress-Optimierung ausgerichtet ist, die langfristig zuverlässigere Lösung. Mit diesem lassen sich Setup, Sicherheit und Updates effizient managen – vollkommen unabhängig von dem genutzten Betriebssystem.