Was ist besser bzw. für mich geeigneter? Displayport oder HDMI? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Oftmals machen sich Anwender nicht so viele Gedanken über den verwendeten Anschluss Ihres oder Ihrer Bildschirme am PC. Aber gerade für grafische Anwendungen wie Gaming, Video-Streaming oder andere professionelle Anwendungen kann es schon ein Unterschied machen, ob Sie Ihre Monitore per HDMI oder per Displayport anschließen. Beide Anschlusstypen zählen aktuell zu den am häufigsten verwendeten Schnittstellen. In diesem Blogbeitrag vergleichen wir „Displayport vs. HDMI“ und helfen Ihnen bei der Auswahl des richtigen Kabels und des richtigen Anschlusses.
1. Grundlagen: Was sind DisplayPort und HDMI?
HDMI – Der Standard für Unterhaltungselektronik
HDMI (High-Definition Multimedia Interface) wurde 2003 eingeführt und ist heute die gängigste Verbindung für Fernseher, Monitore, Soundbars und Konsolen. HDMI überträgt sowohl Audio- als auch Videosignale und unterstützt eine Vielzahl von Standards. Es ist aufgrund seiner weit verbreiteten Kompatibilität besonders für Endverbraucher geeignet.
DisplayPort – Die Wahl für professionelle Anwendungen
DisplayPort (DP) wurde 2006 von der Video Electronics Standards Association (VESA) entwickelt und wird hauptsächlich für Computer-Monitore und professionelle Anwendungen verwendet. Auch DisplayPort kann sowohl Bild als auch Ton übertragen und bietet einige Vorteile in Bezug auf Bandbreite und Multi-Monitor-Support (z.B. um einen Windows Bildschirm zu duplizieren). Besonders für High-End-Nutzer bietet DisplayPort entscheidende Vorteile.
2. Technische Unterschiede zwischen HDMI und Displayport
Um die Unterschiede zwischen HDMI und DisplayPort besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die technischen Spezifikationen. Die Bandbreite spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie bestimmt, welche Auflösungen und Bildwiederholraten unterstützt werden.
Merkmal | HDMI 2.1 | DisplayPort 2.1 |
---|---|---|
Maximale Bandbreite | 48 Gbit/s | 80 Gbit/s |
Maximale Auflösung | 10K bei 120 Hz | 16K bei 60 Hz |
Multi-Monitor-Support | Nein | Ja (Daisy Chaining) |
Variable Refresh Rate (VRR) | Ja (Freesync, G-Sync kompatibel) | Ja (Adaptive Sync) |
Audio-Unterstützung | Bis zu 32 Kanäle | Bis zu 32 Kanäle |
Kabelreichweite | ~5 Meter ohne Verstärkung | ~3 Meter ohne Verstärkung |
Kompatibilität | Weit verbreitet (TVs, Konsolen, Monitore) | Hauptsächlich für PCs und Monitore |
3. Vorteile von HDMI
HDMI ist aufgrund seiner breiten Kompatibilität und einfachen Handhabung besonders für Heimkino- und Konsolen-Nutzer attraktiv. Die folgenden Punkte heben die wichtigsten Vorteile hervor:
- Breite Kompatibilität: HDMI ist in fast allen Fernsehern, Spielekonsolen und Heimkinosystemen integriert.
- eARC-Unterstützung: Ermöglicht hochwertige Audioübertragungen (Dolby Atmos, DTS:X).
- Plug-and-Play-Funktionalität: HDMI ist besonders benutzerfreundlich und funktioniert ohne komplexe Einstellungen.
- Gaming-freundlich: Unterstützt VRR, Auto Low Latency Mode (ALLM) und 4K bei 120 Hz mit HDMI 2.1.
- Unterstützung für Konsolen: HDMI ist der Standard für PlayStation, Xbox und viele Streaming-Geräte.
4. Vorteile von DisplayPort
DisplayPort bietet entscheidende Vorteile für PC-Nutzer, insbesondere im Bereich Gaming und professionelle Anwendungen. Die wichtigsten Vorteile sind:
- Höhere Bandbreite: Mit bis zu 80 Gbit/s bietet DisplayPort 2.1 mehr Spielraum für hohe Auflösungen und Bildwiederholraten.
- Bessere Multi-Monitor-Unterstützung: Durch Daisy Chaining können mehrere Monitore an einem einzigen DisplayPort-Anschluss betrieben werden. Beispielsweise kann ein Nutzer einen Laptop mit einem DisplayPort-fähigen Monitor verbinden und von dort aus einen zweiten Bildschirm anschließen, wodurch ein effizienter Arbeitsplatz geschaffen wird. Je nach Hardware sind bis zu vier Monitore möglich.
- Optimiert für PCs: Ideal für High-End-Gaming und professionelle Anwendungen wie CAD, Video-Editing oder Rendering.
- Unterstützung für Adaptive Sync: Nativ integriert und von AMD FreeSync und NVIDIA G-Sync genutzt.
- Zukunftssichere Technologie: DisplayPort entwickelt sich stetig weiter und ist oft die erste Wahl für leistungsfähige Hardware.
5. Entwicklung und Versionen von HDMI und Displayport
Hier ist eine Tabelle mit der geschichtlichen Entwicklung von HDMI und DisplayPort, einschließlich der wichtigsten Versionen und ihrer Merkmale:
Entwicklung von HDMI
Version | Jahr | Max. Auflösung @ Hz | Max. Bandbreite | Max. Farbtiefe | Audio Unterstützung | Besondere Merkmale |
---|---|---|---|---|---|---|
HDMI 1.0 | 2002 | 1920×1080 @ 60 Hz | 4,95 Gbit/s | 24 Bit | 8 Kanäle, 192 kHz | Erstes HDMI-Format, basiert auf DVI |
HDMI 1.1 | 2004 | 1920×1080 @ 60 Hz | 4,95 Gbit/s | 24 Bit | DVD-Audio Unterstützung | – |
HDMI 1.2 | 2005 | 1920×1080 @ 60 Hz | 4,95 Gbit/s | 24 Bit | One Bit Audio (SACD) | PC-Kompatibilität verbessert |
HDMI 1.3 | 2006 | 2560×1600 @ 60 Hz | 10,2 Gbit/s | 30/36/48 Bit | Dolby TrueHD, DTS-HD MA | Deep Color, x.v.Color |
HDMI 1.4 | 2009 | 4096×2160 @ 24 Hz | 10,2 Gbit/s | 30/36/48 Bit | Audio Return Channel (ARC) | 3D-Support, Ethernet-Kanal |
HDMI 2.0 | 2013 | 3840×2160 @ 60 Hz | 18 Gbit/s | 48 Bit | 32 Kanäle, 1536 kHz | HDR, 4:2:0 Chroma |
HDMI 2.1 | 2017 | 7680×4320 @ 60 Hz, 4K @ 120 Hz | 48 Gbit/s | 48 Bit | eARC, 3D Audio | VRR (Variable Refresh Rate), ALLM, QMS, QFT |
Entwicklung von Displayport
Version | Jahr | Max. Auflösung @ Hz | Max. Bandbreite | Max. Farbtiefe | Besondere Merkmale |
---|---|---|---|---|---|
DP 1.0 | 2006 | 2560×1600 @ 60 Hz | 8,64 Gbit/s | 24 Bit | Erste DisplayPort-Version |
DP 1.1 | 2007 | 2560×1600 @ 60 Hz | 8,64 Gbit/s | 24 Bit | Unterstützung für DisplayPort-Dual-Mode (DP++) |
DP 1.2 | 2009 | 3840×2160 @ 60 Hz | 17,28 Gbit/s | 30 Bit | MST (Multi-Stream Transport), Adaptive Sync |
DP 1.3 | 2014 | 5120×2880 @ 60 Hz | 32,4 Gbit/s | 30 Bit | Unterstützung für 8K @ 30 Hz, HDR |
DP 1.4 | 2016 | 7680×4320 @ 60 Hz | 32,4 Gbit/s | 30 Bit | DSC 1.2 (Display Stream Compression), HDR10+ |
DP 2.0 | 2019 | 7680×4320 @ 120 Hz | 80 Gbit/s | 48 Bit | Unterstützung für 16K @ 60 Hz, Display Stream Compression 1.2a |
DP 2.1 | 2022 | 7680×4320 @ 120 Hz | 80 Gbit/s | 48 Bit | Verbesserte Signalqualität, höhere Effizienz, verbesserte Integration mit USB4 |
6. Häufig gestellte Fragen
Warum gibt es keine HDMI-auf-DisplayPort-Adapter?
HDMI ist ein universeller Standard, der hauptsächlich für Konsumgeräte entwickelt wurde, während DisplayPort für professionelle Anwendungen optimiert ist. HDMI arbeitet mit einer anderen Signalstruktur, sodass passive Adapter nicht funktionieren. Aktive Adapter sind erforderlich, die das Signal umwandeln, was teurer und fehleranfälliger ist.
Kann Mini DisplayPort Ton übertragen?
Ja, Mini DisplayPort kann sowohl Video- als auch Audiosignale übertragen, wenn die Quelle und das Display dies unterstützen. Ähnlich wie der Standard-DisplayPort kann auch Mini DisplayPort Mehrkanal-Audioformate übertragen.
Kann man DisplayPort und HDMI gleichzeitig anschließen?
Ja, es ist möglich, sowohl DisplayPort als auch HDMI gleichzeitig zu nutzen, beispielsweise um mehrere Monitore zu betreiben. Allerdings müssen Grafikkarten und Treiber dies unterstützen, und es können Bandbreitenbeschränkungen auftreten.
Wofür braucht man einen Mini DisplayPort?
Mini DisplayPort wurde ursprünglich von Apple für MacBooks entwickelt und findet sich auch in einigen Laptops und Tablets. Er bietet die gleichen Funktionen wie DisplayPort, jedoch in einem kompakteren Format. Da sich USB-C zunehmend als neuer Standard etabliert, wird Mini DisplayPort heute seltener genutzt.
Welche Adapter gibt es und funktionieren diese zuverlässig?
Es gibt verschiedene Adapter, um DisplayPort in HDMI, DVI oder VGA umzuwandeln. Passive Adapter funktionieren in der Regel für niedrigere Auflösungen, während aktive Adapter notwendig sind, um hochauflösende oder konvertierte Signale zu übertragen. Zuverlässige Marken sind beispielsweise Cable Matters, StarTech oder Delock.
Es ist kein Bild sichtbar oder der Bildschirm wird nicht erkannt
Sollten Sie Ihren PC mit Ihrem Monitor verbunden haben, so kann es passiert, dass der PC startet aber kein Bild zu sehen ist. Weitere Probleme könnten sein, dass der zweite Bildschirm nicht erkannt wird.
7. HDMI vs Displayport – Was soll ich verwenden?
Hier noch ein paar Anmerkungen, welcher Anschlusstyp für wen besser geeignet ist.
Für Gamer
Wenn Sie einen guten Gaming-PC mit einer leistungsstarken GPU besitzen, ist DisplayPort oft die bessere Wahl, da es höhere Bildwiederholraten und eine höhere Bandbreite ermöglicht. Wer jedoch eine aktuelle Konsole (z. B. PS5 oder Xbox Series X) verwendet, sollte auf HDMI 2.1 setzen, da diese keinen DisplayPort-Anschluss haben.
Besonders für Esports-Spieler oder Nutzer mit High-Refresh-Rate-Monitoren (144 Hz, 240 Hz oder mehr) ist DisplayPort von Vorteil, da es geringere Latenzen und eine stabilere Synchronisation bietet.
Für Heimkino und Entertainment
HDMI ist hier der klare Favorit, insbesondere wegen der breiten Unterstützung durch AV-Receiver, Fernseher und Soundbars. Zudem ist eARC für hochwertige Audioformate ein großer Pluspunkt. Moderne Fernseher verfügen über HDMI 2.1-Anschlüsse, die ideal für Streaming und hochauflösende Inhalte geeignet sind.
Zusätzlich sind Funktionen wie HDR (High Dynamic Range) und Dolby Vision über HDMI vollständig unterstützt, was für Kino-Enthusiasten entscheidend ist.
Für professionelle Anwender
Wer mehrere Monitore gleichzeitig nutzen möchte oder mit hochauflösenden Inhalten arbeitet (8K-Rendering, CAD, Videobearbeitung), ist mit DisplayPort besser beraten. Hier sind die höhere Bandbreite und die Daisy-Chaining-Funktion entscheidend. Gerade im Bereich der kreativen Arbeit und des 3D-Designs wird DisplayPort bevorzugt.
Für Trader oder Nutzer, die mehrere Bildschirme parallel benötigen, ist DisplayPort aufgrund der nativen Unterstützung von Multi-Display-Setups unverzichtbar.
8. Was kommt nach HDMI und Displayport?
Während HDMI mit der Version 2.1 große Fortschritte gemacht hat, bleibt DisplayPort weiterhin die Wahl für Hochleistungsanwendungen. In Zukunft könnten neue Standards wie DisplayPort 2.1 noch höhere Bandbreiten ermöglichen und die Grenze zwischen den beiden Schnittstellen weiter verschieben.
Ein interessanter Trend ist die zunehmende Implementierung von USB-C mit DisplayPort-Unterstützung, wodurch mobile Geräte wie Laptops oder Tablets direkt an Monitore angeschlossen werden können. Dies könnte DisplayPort eine noch breitere Anwendung verschaffen, insbesondere für ultramobile Geräte wie Ultrabooks und Tablets.
Fazit
Beide Anschlüsse haben ihre Stärken und Schwächen. HDMI ist ideal für TV- und Heimkino-Anwendungen, während DisplayPort eine bessere Wahl für PC-Gamer und professionelle Anwender darstellt. Bevor Sie sich für eine Schnittstelle entscheiden, sollten Sie Ihre Anforderungen genau analysieren und prüfen, welche Geräte Sie miteinander verbinden möchten.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit HDMI oder DisplayPort gemacht? Welche Schnittstelle bevorzugen Sie? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
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