Laptop und PC sind heute aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Wie weit die Technik selbst in Haushalte vorgedrungen ist, zeigt das Statistische Bundesamt. Im Jahr 2015 – so errechneten die Statistiker – besaßen 88 Prozent der Haushalte einen Computer. Und in drei Viertel der Haushalte hatte man die Chance, auf einen Drucker zu treffen. Weit verbreitet ist bei Heimanwendern der Tintendrucker. Der Vorteil: Heute sind die Geräte oft sehr günstig und die Wartungsintensität hält sich in Grenzen.

Aber auch der Laserdrucker hat es in der Vergangenheit geschafft, sich zunehmend bei Heimnutzern zu etablieren. Dessen besondere Stärke ist die hohe Druckgeschwindigkeit sowie ein recht günstiges Verhältnis aus Verbrauch und Preis fürs Verbrauchsmaterial. Beide Druckverfahren haben ganz eigene Vorzüge. Eine Aufgabe tritt für den Hausgebrauch eher in den Hintergrund – der Druck von Etiketten. Letztere werden vorrangig von Industrie und Handel benötigt. Und aufgrund der besonderen Erfordernisse für den Etikettendruck haben sich spezielle Druckverfahren entwickelt. Was, wenn man als Heimanwender Etiketten drucken will? Lässt sich das Ganze mit einem Heimdrucker abwickeln oder benötigt man einen speziellen Etikettendrucker?

Etikettendrucker – das Funktionsprinzip

Etikettendrucker arbeiten heute nach zwei Funktionsprinzipien:

  • dem Thermo-Direktdruck
  • dem Thermotransferdruck.

Beide Varianten unterscheiden sich in der Art, wie das Druckbild entsteht. Gemein ist beiden allerdings die Tatsache, dass Hitze für das Entstehen des Bildes eine erhebliche Rolle spielt. Im Fall des Thermo-Direktdrucks wird am Druckkopf, welche die Heizelemente enthält, ein Spezialpapier vorbeigeführt.

Dieses enthält in einer Schicht die Farbe, welche bei Hitzeeinwirkung sichtbar wird. Auf diese Weise sind schnell und kostengünstig Etiketten druckbar. Das Thermotransferdruck-Verfahren beruht auf einem anderen Prinzip.

Hier wird die Farbe über eine Transferfolie geliefert. Bewegt sich diese am Druckkopf vorbei, schmilzt die Hitze die Farbe auf das zu bedruckenden Medium. Der Vorteil: Beim Thermotransferdruck ist es möglich, verschiedene Medien zu bedrucken – die nicht zwangsläufig Papier sein müssen. Entsprechend robust und haltbar können die Druckerzeugnisse beim Thermotransferdruck sein.

Etikettendrucker vs. Vorlagen für herkömmliche Drucker

Auf den ersten Blick ist der Etikettendrucker eher etwas für Handel und Industrie. Aber: Die Preise sind inzwischen auf einem Niveau angekommen, welches durchaus auch die Nutzung der Drucker in der Heimanwendung rechtfertigt. Für welche Variante entscheidet man sich letztlich? Diese Frage ist schwer zu beantworten.

Heute können – dank verschiedener Vorlagen für Etiketten diese auch an den „klassischen“ Druckern für Heimanwender ausgedruckt werden. Ob sich die Anschaffung eines separaten Druckers für die Etiketten rechnet, hängt im Wesentlichen von der Frage ab, wie häufig man als Heimanwender Etiketten drucken will.

Wenn deren Verwendung nur ein- oder zweimal pro Jahr in Erwägung gezogen wird, stehen beim Etikettendrucker Aufwand und Nutzen wahrscheinlich in keinem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Braucht man mehrmals im Monat – eventuell aufgrund eines Engagements im Verein – kann sich der Griff zum Etikettendrucker schon eher auszahlen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • heute lassen sich durch Vorlagen auch Etiketten mit einem herkömmlichen Drucker erstellen
  • ein Etikettendrucker lohnt sich nur bei speziellen Anwendungen oder häufigem Gebrauch

Wie teuer ist ein brauchbarer Etikettendrucker?

Bevor man sich einfach für den erstbesten Etikettendrucker entscheidet, steht natürlich eine Frage im Raum: Wie teuer wird das Ganze? Hier spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Wer sich mit der einfachsten Variante – dem Thermo-Direktdruck – zufrieden geben kann, bekommt heute entsprechende Hardware – wie Etikettendrucker von Leitz, DYMO oder Brother – bereits für Preise zwischen 50 Euro bis 100 Euro, wie sich auf Ident24.de ersehen lässt.

Wo auf der anderen Seite robuste Etiketten gebraucht werden und man aufgrund dessen zum Transferdruck greifen will, muss mit einem deutlich größeren Budget gerechnet werden. Geräte kosten hier schnell deutlich mehr als 100 Euro. Als Nutzer sollte man bereit sein, beim Thermotransferdruck 300 Euro – und mehr – in die Hand zu nehmen.

An dieser Stelle darf ein Sachverhalt übrigens nicht vergessen werden: Neben den Anschaffungskosten muss man auch das Verbrauchsmaterial auf der Rechnung haben. Letzteres variiert je nach Druckervariante im Preis, da beim Thermotransferdruck nicht nur die Farbfolie, sondern auch das zu bedruckende Medium gebraucht wird.

Fazit: Etiketten lassen sich auch zu Hause drucken

Beim Begriff Etikettendrucker denkt man zuerst an die Logistiksparte, Handel und Industrie. Aber auch der Heimanwender braucht hin und wieder ein Label, das beispielsweise beim Umzug auf Kisten angebracht wird. Oder man schafft mit den Etiketten Ordnung auf dem Dachboden. Heute ist es durchaus auch in der Heimanwendung möglich, Etikettendrucker zu nutzen. Allerdings sollte man immer sehr genau abwägen, ob sich deren Anschaffung wirklich rechtfertigt – oder man mit Alternativen wie den Druckvorlagen für den PC-Drucker nicht das gleiche Ergebnis erzielt. Denn die Anschaffung ist nur eine Seite der Medaille, man braucht auch das passende Verbrauchsmaterial.